DJ Ifo-Institut: Unternehmen wollen Preise erhöhen
MÜNCHEN (Dow Jones)--Unternehmen in Deutschland planen ihre Preise nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weiter anzuheben. Ihre Preiserwartungen für die nächsten drei Monate stiegen laut einer aktuellen Befragung des Instituts im Januar auf 46 Punkte, einen neuen Höchststand. Im Dezember hatten sie revidiert bei 44,7 Punkten und im November bei 45 gelegen. "Die Unternehmen geben die gestiegenen Kosten für Energie sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren an ihre Kunden weiter. Das wird bis auf die Verbraucherpreise durchschlagen", sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.
"Die monatlichen Inflationsraten werden daher noch eine Zeitlang über 4 Prozent liegen. Für das Jahr 2022 haben wir deshalb unsere Inflationsprognose auf 4 Prozent angehoben", erklärte der Ökonom. "Im Dezember waren wir noch von einem Anstieg der Lebenshaltungskosten um 3,3 Prozent ausgegangen."
Die sehr hohen Umfragewerte ziehen sich laut den Angaben durch alle Wirtschaftszweige. Besonders hoch lagen sie demnach im Großhandel mit 60,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel mit 57,7 und der Industrie mit 55,6. Einen neuen Höchststand erreichten die Dienstleister mit 41,9. Das Baugewerbe lag bei 41,5.
Diese Saldenwerte bei den Preiserwartungen geben laut dem Institut an, wie viel Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen. Abgezogen werde der Prozentwert derer, die ihre Preise senken wollen. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das Institut frage jedoch nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
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February 07, 2022 03:01 ET (08:01 GMT)
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