DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix-Konjunkturindex für Deutschland steigt leicht
Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im Februar leicht gestiegen. Nach Mitteilung von Sentix erhöhte sich der Index auf 17,9 (Januar: 17,0) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung stieg auf 20,0 (19,0) Punkte und der Index der Erwartungen auf 15,8 (15,0) Punkte. Letzterer war der höchste Wert seit Juli 2021. "Dabei könnte es wohl besser laufen, wenn auch in Deutschland die Corona-Bedingungen endlich gelockert würden, wie es andere europäische Staaten bereits angekündigt oder eingeleitet haben", schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Veröffentlichung. Immerhin scheine ein nachhaltiger Abriss der Wirtschaftsdynamik aktuell kein Thema.
Ifo-Institut: Unternehmen wollen Preise erhöhen
Unternehmen in Deutschland planen ihre Preise nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weiter anzuheben. Ihre Preiserwartungen für die nächsten drei Monate stiegen laut einer aktuellen Befragung des Instituts im Januar auf 46 Punkte, einen neuen Höchststand. Im Dezember hatten sie revidiert bei 44,7 Punkten und im November bei 45 gelegen. "Die Unternehmen geben die gestiegenen Kosten für Energie sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren an ihre Kunden weiter. Das wird bis auf die Verbraucherpreise durchschlagen", sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.
Nordea: EZB-Negativzins bald Geschichte
Die Nordea-Analysten glauben, dass die Kerninflation im Euroraum nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr über 2 Prozent liegen wird, weshalb die Tage der Negativzinsen gezählt seien. "Die EZB wird ihre Inflationsprognosen auf der März-Sitzung erneut nach oben korrigieren und beschließen, die Rückführung ihrer Anleihekäufe zu beschleunigen, so dass die Nettokäufe etwa Ende August enden werden", heißt es in einem aktuellen Kommentar der Bank. Die Analysten rechnen zudem damit, dass die EZB ihren Einlagenzins im Dezember ein erstes Mal um 25 Basispunkte anheben wird und danach um weitere je 25 Basispunkte im März und im September. I
Umfrage: Zu Jahresbeginn wieder mehr Optimismus im Mittelstand
Die Hoffnung auf bessere Geschäfte im Frühjahr und Sommer hat im Januar laut einer neuen Umfrage die Stimmung im Mittelstand nach oben gezogen. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen steigt um 1,8 Zähler und liegt mit minus 1,2 Saldenpunkten jetzt nur noch leicht unter dem langfristigen Durchschnitt, wie das aktuelle KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Die Omikron-Mutation mit weniger schweren Krankheitsverläufen und der Ausblick auf eine saisonale Abschwächung der Pandemie ab Frühling ließen die mittelständischen Unternehmen auf ein Ende des pandemischen Zustands hoffen, erklärte die KfW.
Kiel Trade Indicator deutet auf steigende deutsche Exporte
Der Kiel Trade Indicator deutet nach Aussage des Kiel Institute auf einen Anstieg der deutschen Aus- und Einfuhren im Januar hin. "Für Deutschland sind die Aussichten sowohl für Exporte (plus 1,2 Prozent) als auch Importe (plus 0,8 Prozent) positiv", heißt es in einer Mitteilung. Für die EU ergeben sich demnach ein Exportanstieg von 0,6 Prozent und ein Rückgang der Importe von 0,1 Prozent. Die US-Exporte steigen demnach um 3,6 Prozent, während die Importe um 1,6 Prozent sinken.
EU-Finanzbehörden wollen bessere Überwachung im digitalen Wandel
Die drei für den EU-Finanzsektor zuständigen Regelsetzer Eba, Esma und Eiopa raten der EU-Kommission zu einer besseren Regulierung und Beaufsichtigung von Akteuren im Zuge einer zunehmenden Digitalisierung. Dabei solle die Kommission unter anderem verstärkt Akteure mit "gemischten Aktivitäten" sowie soziale Medien in den Blick nehmen, heißt es in einem Bericht der European Supervisory Agencies (ESAs).
Scholz, Macron und Duda beraten über Ukraine-Konflikt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der französische Präsident Emmanuel Macron und der polnische Präsident Andrzej Duda kommen am Dienstagabend in Berlin zu einem Treffen des sogenannten "Weimarer Dreiecks" zusammen, um über die Lage im Ukraine-Konflikt zu beraten. Vor dem Treffen sind um 19 Uhr Pressestatements geplant, gab Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. "Das ist ein offener Austausch, in dem es vor allem um die Situation in der Ukraine gehen wird", sagte Hoffmann.
Offenbar Verdopplung der Bundeswehr-Präsenz in Litauen im Gespräch
Die Bundeswehr-Präsenz in Litauen könnte vor dem Hintergrund der Spannungen zu Russland etwa verdoppelt werden. Außen-Staatsminister Tobias Lindner (Grüne) nannte im Deutschlandfunk eine Größenordnung von bis zu 1.000 deutschen Soldatinnen und Soldaten. Eine Entscheidung über die Aufstockung des Kontingents solle in den nächsten Tagen fallen. Derzeit sind in dem Nato-Land im Rahmen der sogenannten Vorne-Präsenz des westlichen Militärbündnisses rund 500 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stationiert.
US-Regierung bestreitet anlässlich von Scholz-Besuch Differenzen in Ukraine-Krise
Die US-Regierung hat vor dem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit US-Präsident Joe Biden in Washington grundlegende Meinungsverschiedenheiten in der Ukraine-Krise bestritten. "Wir arbeiten alle zusammen, um verschiedene Teile des selben Problems anzugehen", sagte eine US-Regierungsvertreterin mit Blick auf das Auftreten des Westens gegenüber Russland. So sei Deutschland "nach den USA der zweitgrößte Geber an die Ukraine".
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Jan 947,150 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Dez 944,497 Mrd CHF
China/Währungsreserven Jan 3,222 Bill USD (Dez: 3,250 Bill USD)
China/Währungsreserven Jan sanken um 28,5 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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February 07, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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