DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Handelsbilanz verzeichnet Rekorddefizit für 2021
Die anhaltend starke Nachfrage der amerikanischen Verbraucher nach Waren aus Übersee hat das US-Handelsbilanzdefizit im Dezember in die Höhe getrieben und den Passivsaldo für das gesamte Jahr 2021 auf ein Rekordniveau gebracht. Das Defizit im Waren- und Dienstleistungsverkehr wuchs im Dezember um 1,8 Prozent auf saisonbereinigt 80,7 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium mitteilte. Es lag damit knapp unter dem Rekorddefizit von 80,8 Milliarden Dollar im September.
EZB/De Cos: Normalisierung Geldpolitik muss schrittweise geschehen
Eine künftige Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) müsste nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Hernandez de Cos mit Vorsicht angegangen werden. "Der Grad der Unsicherheit ist hoch und jede Normalisierung der Geldpolitik muss schrittweise erfolgen", sagte Hernandez De Cos laut einem Reuters-Bericht in Bilbao. De Cos wiederholte einige Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom Vortag. So sagte er, Änderungen der Geldpolitik müssten von der Datenlage abhängig gemacht werden, und mittelfristig dürfte die Inflation nicht über 2 Prozent liegen.
EZB: PEPP-Nettokäufe im Dez/Jan deutlich niedriger als im Okt/Nov
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettokäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP im Dezember 2021 und Januar 2022 verglichen mit dem Zeitraum Oktober bis November 2021 deutlich verringert. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die PEPP-Bestände um 99,488 (Oktober/November: +135,940) Milliarden Euro zu, darunter die an öffentlichen Anleihen um 99,193 (+132,491) Milliarden Euro.
Wirtschaft und Regierung sehen EU-Halbleiterstrategie als wichtigen Schritt
Die deutsche Wirtschaft und die Bundesregierung haben nach der Vorlage des sogenannten Chips Act der EU-Kommission zur Steigerung der europäischen Halbleiterproduktion die strategische Bedeutung des Vorhabens betont, für das die Kommission rund 43 Milliarden Euro an öffentlichen Investitionen freimachen will. "Die neue Halbleiterstrategie ist ein wichtiger Schritt, Europa als globalen Player in der Chipfertigung zu stärken", erklärte das Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Iris Plöger.
Deutschland und Frankreich fördern Tech-Champions mit je 1 Mrd Euro
Deutschland und Frankreich wollen junge, vielversprechende Technologieunternehmen in der Europäischen Union mit Fördermitteln unterstützen und so Innovationen vorantreiben. Beide Länder wollen je eine Milliarde Euro in einen geplanten Förderfonds einzahlen, wie die Wirtschafts- und Finanzministerien in Berlin und Paris am Dienstag mitteilten. Weitere 16 EU-Länder wollen die europäische Initiative demnach unterstützen. Insgesamt sollen so zehn Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
Habeck: Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen bis Ende Juni sinnvoll
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach einer digitalen Konferenz mit den Landeswirtschaftsministern seine Absicht zu einer Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen bekräftigt. "Ich bin mir mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern einig, dass eine Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen ein wichtiges und gutes Absicherungsinstrument ist", erklärte er laut einer Mitteilung seines Ministeriums. "Ich setze mich daher in der Bundesregierung für eine Verlängerung ein. Eine Verlängerung bis Ende Juni 2022 parallel zum Kurzarbeitergeld ist dabei eine sinnvolle Option."
BDI mahnt zusätzliche Investitionsanreize für Unternehmen an
Die deutsche Wirtschaft hat auf einen schnellen Beschluss für eine Investitionsprämie gedrungen, die über die bisherigen Pläne der Bundesregierung hinausgeht. "Die Bundesregierung muss jetzt ihr Versprechen halten, den Unternehmen zusätzliche Investitionsanreize zu verschaffen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. "Die Investitionsprämie muss kommen, und zwar noch in diesem Jahr, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, um die digitale und ökonomische Transformation der Industrie voranzutreiben."
Bundesrechnungshof kritisiert jahrelange Fehlentwicklung bei ÖPNV-Förderung
Die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs gilt als wichtiger Baustein bei der Verkehrswende - doch bei der Förderung durch den Bund gibt es nach Auffassung des Bundesrechnungshofes erhebliches Verbesserungspotenzial. Es gebe "jahrelange Fehlentwicklungen", kritisierte der Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller. Zu den Grundproblemen gehören demnach "Verflechtungen durch Bund-Länder-Mischfinanzierungen" und ein "Förderdschungel", der immer undurchsichtiger werde.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Feb +13,3% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/brb
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February 08, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)
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