DJ EZB verlängert Kapital- und Liquiditätserleichterungen nicht
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die den Banken wegen der Corona-Pandemie gewährten Lockerungen der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen nicht verlängert. Laut Mitteilung der EZB müssen die Banken ab 2023 wie bisher geplant wieder die Anforderung der Säule-2-Guidance erfüllen, und bereits ab 1. April 2022 Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank bei der Berechnung der ungewichteten Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) berücksichtigen.
"Der Kapitalspielraum, den wir zu Beginn der Pandemie für die Banken geschaffen haben, hat ihnen geholfen, die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen fortzusetzen", sagte Andrea Enria, Vorsitzender des Aufsichtsgremiums der EZB. "Heute schaffen wir Klarheit über den Weg zurück zur Normalität. Wir bestätigen den ursprünglich avisierten Zeitplan für die Rückkehr zu einer normalen Aufsicht über die Eigenkapitalausstattung und die Verschuldung der Banken."
Obwohl die Auswirkungen der Pandemie noch immer nicht völlig absehbar sind, verfügen die Banken laut EZB über einen ausreichenden Spielraum bei Eigenkapital und Leverage Ratio. Ende September 2021 lag die aggregierte harte Kernkapitalquote der direkt von der EZB beaufsichtigten Banken demnach bei 15,47 Prozent und die Leverage Ratio bei 5,88 Prozent.
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February 10, 2022 04:01 ET (09:01 GMT)
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