DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Kommission sieht Inflation 2023 bei nur noch 1,7 Prozent
Die EU-Kommission hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr gesenkt, aber ihre Inflationsprognose deutlich angehoben. Wie aus der jetzt veröffentlichten Winterprognose außerdem hervorgeht, rechnet sie aber damit, dass die Inflation 2023 wieder unter 2 Prozent liegen wird. Für das laufende Jahr erwartet die Kommission einen Anstieg des Euroraum-Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,0 (Herbstprognose: 4,3) Prozent. Für 2023 wird ein Zuwachs von 2,7 (2,4) Prozent prognostiziert. Die Inflation sieht die Kommission 2022 bei 3,5 (2,2), 2023 aber nur noch bei 1,7 (1,4) Prozent.
EZB: Banken müssen 2022 etwas mehr Eigenkapital vorhalten
Die Großbanken des Euroraums müssen im laufenden Jahr laut Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas mehr Eigenkapital als bisher vorhalten. Wie die EZB in ihrem Bericht über die Bankenaufsicht (Supervisory Review and Evaluation Process - Srep) mitteilte, steigen die durchschnittlichen individuellen Eigenkapitalanforderungen gemäß Säule 2 einschließlich Guidance auf 15,1 (zuvor: 14,9) Prozent der Risikoaktiva und die entsprechenden Anforderungen an das harte Eigenkapital (CET1) auf 10,6 (10,5) Prozent.
EZB verlängert Kapital- und Liquiditätserleichterungen nicht
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die den Banken wegen der Corona-Pandemie gewährten Lockerungen der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen nicht verlängert. Laut Mitteilung der EZB müssen die Banken ab 2023 wie bisher geplant wieder die Anforderung der Säule-2-Guidance erfüllen, und bereits ab 1. April 2022 Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank bei der Berechnung der ungewichteten Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) berücksichtigen.
Schwedische Notenbank erwartet erste Zinserhöhung etwas früher
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet bei null belassen, aber angedeutet, dass eine erste Zinserhöhung nun wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erfolgen wird, also etwas früher als zuvor. Zuvor hatte die Riksbank erklärt, sie gehe davon aus, dass der Reposatz in den Jahren 2022 und 2023 unverändert bei null bleibe und eine Zinserhöhung im vierten Quartal 2024 erfolgen werde.
IMK: Rezessionsrisiko sinkt deutlich
Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) deutlich gesunken. Der Konjunkturindikator des Instituts weise von Februar bis Ende April eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 16,1 Prozent nach 38,6 Prozent im Januar aus, teilte das IMK mit. Auch die statistische Streuung im Indikator als Maß für die Unsicherheit der Wirtschaftsakteure sei von 24,1 Prozent auf 11,6 Prozent zurückgegangen.
Verband: Preisauftrieb bei Wohn- und Büroimmobilien
Die Immobilienpreise in Deutschland sind im Schlussquartal 2021 laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) um 8,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2020 gestiegen. Der Immobilienpreisindex des Verbands erreichte demnach mit 187,4 Punkten einen neuen Höchstwert (Basisjahr 2010 = 100 Punkte). Während sich Wohnimmobilien deutschlandweit demnach deutlich um 10,7 Prozent verteuerten, verzeichneten die Preise für Gewerbeimmobilien erstmals seit Ende 2020 wieder ein leichtes Plus von 0,3 Prozent.
Britische Polizei weitet "Partygate"-Ermittlungen um Johnson aus
Die britische Polizei weitet ihre "Partygate"-Untersuchungen um Premierminister Boris Johnson aus. Nach einem Bericht des Daily Mirror ist nun auch ein weihnachtlicher "Quizabend" im Regierungssitz in London während des Corona-Lockdowns Gegenstand der Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte. Die Boulevardzeitung hatte ein Foto veröffentlicht, das Johnson und drei seiner Mitarbeiter im Dezember 2020 in der Downing Street zeigen soll. Auf dem Tisch steht eine offene Sektflasche.
China setzt litauische Rindfleischimporte im Streit um Taiwan aus
Im Streit um die Eröffnung der taiwanischen Vertretung in Litauen hat China die Einfuhr von litauischem Rindfleisch ausgesetzt. Die Annahme von Einfuhranmeldungen für litauisches Rindfleisch werde sofort eingestellt, teilte die chinesische Zollbehörde mit. Weitere Informationen gab es nicht.
+++ Konjunkturdaten +++
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February 10, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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