DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed erwägt größeren Zinsschritt im März
Die Frage, die sich den Vertretern der Federal Reserve vor ihrer Sitzung im März stellt, ist nicht, ob sie die Zinssätze anheben werden, sondern um wie viel. Ein weiterer starker Inflationsbericht intensiviert die Debatte innerhalb der Zentralbank darüber, wie eine Reihe von Zinserhöhungen in diesem Frühjahr beschleunigt werden kann, um die steigende Inflation zu bremsen und die Wirtschaft abzukühlen, so die jüngsten öffentlichen Kommentare und Interviews der US-Währungshüter. Die Debatte hat noch einige Wochen Zeit, könnte aber dazu führen, dass die Notenbanker im März mit einer größeren Zinserhöhung um 50 Basispunkte anstelle der üblichen 25 Punkte ihren Zyklus beginnen.
Russische Zentralbank erhöht Leitzins um 100 Basispunkte
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins angehoben, um auf den starken Anstieg der Inflation zu reagieren, während sich die Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie erholt. In einer Erklärung teilte die Notenbank mit, dass sie ihren Leitzins um 100 Basispunkte auf 9,50 Prozent erhöht. Im März hatte sie mit der Straffung ihrer Geldpolitik begonnen; damals lag der Leitzins bei 4,25 Prozent.
IEA: Opec-Engpässe können Volatilität auf Ölmarkt verstärken
Chronische Probleme bei der Ölversorgung drohen aus Sicht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Knappheit und Volatilität auf dem Energiemarkt zu verstärken und die Preise weiter in die Höhe zu treiben. Die Tatsache, dass die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Verbündeten ihre Zusagen zur Erhöhung des Angebots nicht einhalten konnten, habe dazu beigetragen, dass die Ölpreise auf den höchsten Stand seit 2014 gestiegen seien, so die in Paris ansässige Agentur in ihrem monatlichen Marktbericht.
Scholz: Bund-Länder-Treffen kann ersten Öffnungsschritt in Blick nehmen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat für die Ministerpräsidentenkonferenz mit den Ländern am kommenden Mittwoch Beratungen über einen ersten Öffnungsschritt bei den Corona-Beschränkungen angekündigt. "Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist", sagte Scholz in seiner Antrittsrede im Bundesrat. "Das erlaubt uns, beim Bund-Länder-Treffen nächste Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen."
Bundesrat billigt Nachtragshaushalt mit 60 Mrd für Energie und Klima
Der Bundesrat hat den vom Bundestag beschlossenen Nachtragshaushalt für 2021 gebilligt, mit dem 60 Milliarden Euro an nicht verbrauchten Kreditermächtigungen in den Energie- und Klimafonds (EKF) zur Finanzierung von klima- und transformationspolitischen Investitionen übertragen werden sollen. Bei ihrer Plenarsitzung in Berlin verzichtete die Länderkammer darauf, zu dem von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erarbeiteten Gesetzentwurf den Vermittlungsausschuss anzurufen.
IMK: Haushaltsenergie wird zunehmend Preistreiber
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat nach den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten detaillierten Inflationszahlen betont, wieder einmal seien im Januar die Energiepreise der Haupttreiber der Inflation gewesen. "Dabei wird zunehmend die Haushaltsenergie zum Preistreiber, während in den Monaten zuvor Benzin und Diesel die Inflation befeuerten", erklärte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Sebastian Dullien.
Britische Wirtschaft 2021 um 7,5 Prozent gewachsen
Die britische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr vom Einbruch durch die Folgen der Corona-Krise erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2021 um 7,5 Prozent zu, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen 1948. Im Jahr 2020 war die britische Wirtschaft angesichts der Pandemie um historische 9,4 Prozent geschrumpft.
Gespräche im Normandie-Format in Berlin enden nach über neun Stunden ergebnislos
Eine neue Gesprächsrunde zur Ukraine-Krise im sogenannten Normandie-Format in Berlin hat keinen Durchbruch gebracht. Die "schwierigen Gespräche" gingen nach neuneinhalb Stunden in der Nacht zum Freitag zu Ende, wie die Nachrichtenagentur AFP aus deutsch-französischen Verhandlungskreisen erfuhr. In den Gesprächen auf Ebene der außenpolitischen Berater der beteiligten Länder seien "die unterschiedlichen Positionen und verschiedene Lösungsoptionen deutlich herausgearbeitet" worden.
Blinken: Russischer Einmarsch in die Ukraine "jederzeit" möglich
Ein russischer Einmarsch in die Ukraine ist nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken "jederzeit" möglich. "Wir befinden uns in einem Zeitfenster, in dem ein Einmarsch zu jedem Zeitpunkt beginnen könnte", sagte Blinken bei einem Besuch in Australien. "Um es klar zu sagen: Das schließt den Zeitraum während der Olympischen Spiele mit ein." Russland setze die Truppenmobilisierung an der ukrainischen Grenze weiter fort.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Dez +1,2% gg Vormonat
Mexiko Industrieproduktion Dez +3,0% (PROG: +2,0%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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February 11, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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