BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung geht vorerst nicht davon aus, dass eine größere Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine nach Deutschland kommen wird. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte am Montag in Berlin, es seien derzeit "keine Anhaltspunkte für Flüchtlingsbewegungen zu sehen". Man beobachte die Lage jedoch sehr genau und stimme sich eng innerhalb der Bundesregierung und mit der EU-Kommission über die weitere Vorgehensweise ab, "sollte es zu Migrationsbewegungen aus der Ukraine kommen". Dazu zählen dem Vernehmen nach auch erste Überlegungen, Ressourcen des Katastrophenschutzes einzubinden.
Nach Warnungen der US-Regierung vor einem möglicherweise bevorstehenden russischen Angriff hatte die polnische Regierung am Sonntag mitgeteilt, sie richte sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine ein. Angesichts der Situation im Nachbarland bereite man sich auf verschiedene Szenarien vor, schrieb Innenminister Mariusz Kaminski auf Twitter. "Dazu zählen auch die Vorbereitungen der Chefs der Gebietsverwaltungen mit Blick auf einen eventuellen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine, die wegen eines möglichen Konflikts in unserem Land Schutz suchen könnten."
Ukrainische Staatsbürger dürfen derzeit zu touristischen Zwecken nach Polen und in den Schengenraum ohne Visum für bis zu 90 Tage einreisen./abc/DP/ngu