PEKING (dpa-AFX) - Der deutsche Athletenvertreter Maximilian Klein hat im Fall der 15 Jahre alten Eiskunstläuferin Kamila Walijewa die Athletin in Schutz genommen und den Leistungs- und Medaillendruck im Spitzensport kritisiert. "Der Fall macht traurig, weil es nur Verlierer gibt. Er macht aber auch wütend, weil er nicht überrascht", wurde der Beauftragte für internationale Sportpolitik des Vereins Athleten Deutschland vom "Spiegel" zitiert. Sowohl das russische Doping als auch die Ausbeutung von minderjährigen Athletinnen und Athleten in solchen Sportarten seien "nichts Neues", sagte Klein.
Trotz eines positiven Dopingtests vom 25. Dezember 2021 darf Walijewa im olympischen Eiskunstlauf-Einzel starten. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte am Montag nach einem Eilverfahren bei den Winterspielen in Peking die Einsprüche gegen die Aufhebung ihrer vorläufigen Sperre abgelehnt. Als einen der Gründe nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine "geschützte Person" unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur sei. In Walijewas Probe war das verbotene Herzmittel Trimetazidin nachgewiesen worden.
Über Gold-Favoritin und Europameisterin Walijewa sagte Klein: "Sie selbst trifft höchstwahrscheinlich keine Schuld. Sie ist Opfer eines Systems, das allen Anreiz gibt, unter unmenschlichen Bedingungen Medaillen zu produzieren." Es stelle sich "schon die Frage, wie viele solcher Fälle es braucht, bis sich im Leistungssport etwas ändert"./wom/DP/zb