LONDON (dpa-AFX) - Premierminister Boris Johnson will die britische Botschaft in Kiew trotz der angespannten Lage in der Ukraine so lange wie möglich offen halten. "Ich denke, dass es ein wichtiges Symbol ist, unsere Botschaft so lange wie möglich offen zu halten", sagte Johnson am Dienstag in London, nachdem die USA ihre Botschaft in der Ukraine in die Stadt Lwiw (Lemberg) rund 50 Kilometer vor der polnischen Grenze verlegt hatten.
Auch Großbritannien hat einige Mitarbeiter nach Lwiw verlagert, andere halten aber weiterhin in Kiew die Stellung. Britischen Staatsbürgern, die nicht unbedingt in der Ukraine bleiben müssen, wurde jedoch zur Ausreise geraten.
Johnson sagte, es kämen aktuell "gemischte Signale" aus Moskau. Einerseits gebe es "Zeichen für eine diplomatische Öffnung", andererseits seien die Geheimdienstinformationen noch immer nicht ermutigend. So deute der Aufbau von Feldlazaretten an der Grenze von Belarus und der Ukraine noch immer auf einen unmittelbar bevorstehenden Einmarsch hin.
Von US-Seite war Mittwoch als Tag eines möglichen Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine genannt worden. Dies sei noch immer möglich, hieß es am Dienstag aus westlichen Sicherheitskreisen. Allerdings könne ein Angriff jederzeit passieren, es sei wichtig, sich nicht zu sehr auf ein Datum zu fokussieren./swe/DP/ngu