
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch erneut gefallen. Sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere sind angesichts von Entspannungssignalen im Ukraine-Konflikt weniger gefragt. Am Morgen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,10 Prozent auf 164,46 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,32 Prozent. Damit verharrt die Rendite auf dem höchsten Niveau seit Ende 2018.
Russland hatte am Dienstag einen teilweisen Truppenabzug angekündigt. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Moskau erklärte Präsident Wladimir Putin, Russland wolle keinen neuen Krieg in Europa. US-Präsident Joe Biden hält jedoch eine Invasion weiterhin für möglich. Die Finanzmärkte dürften also weiter im Bann des Konfliktes stehen.
Auch in den anderen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu. Besonders deutlich war der Anstieg in Italien, wo die Rendite zehnjähriger Anleihen kurzzeitig bis auf zwei Prozent stieg. Zuletzt lag sie mit 1,98 Prozent geringfügig niedriger.
Der Inflationsdruck hält unterdessen außerhalb der Eurozone an. In Großbritannien stiegen die Verbraucherpreise im Januar im Jahresvergleich um 5,5 Prozent. Analysten waren im Schnitt von einer Stagnation der Teuerungsrate bei 5,4 Prozent ausgegangen. Auch in Großbritannien stiegen die Kapitalmarktzinsen. Die Rendite zehnjähriger Anleihen kletterte auf 1,59 Prozent./jsl/jkr/stk