
DJ EZB macht 2021 kaum noch Überschuss - PEPP und Dollar belasten
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Überschuss der Europäischen Zentralbank (EZB) ist 2021 erneut deutlich gesunken, was vor allem am Kauf negativ verzinster Anleihen unter den Pandemiekaufprogramm PEPP und der Aufwertung des US-Dollar lag. Wie die EZB im Rahmen ihrer Jahresbilanz mitteilte, sank der Überschuss auf 0,192 (2020: 1,643) Milliarden Euro. Die Nettozinseinnahmen gingen auf 1,566 (2,017) Milliarden Euro zurück. Zudem bildete die EZB eine Rückstellung für finanzielle Risiken von 0,610 Milliarden Euro.
Die entsprechenden Nettozinseinnahmen aus Fremdwährungspositionen sanken auf 0,197 (0,474) Milliarden Euro, was die EZB mit geringeren Zinseinnahmen aus dem Dollar-Portfolio begründete. Die Nettozinseinnahmen aus Wertpapieren, die aus geldpolitischen Gründen gehalten wurden, verringerten sich auf 1,006 (1,337) Milliarden Euro - "hauptsächlich wegen negativer Zinserträge aus dem Pandemiekaufprogramm PEPP", wie die EZB in dem Bericht schreibt. Hiervon dürfte besonders die Bundesbank betroffen gewesen sein, die ihren Geschäftsbericht am 2. März veröffentlicht.
Entsprechend bescheiden fällt die EZB-Ausschüttung an die nationalen Zentralbanken des Eurosystems aus: Sie betrug per 31. Januar 0,150 Milliarden Euro, weitere 42 Millionen sollen am 18. Februar folgen.
Die EZB-Bilanzsumme stieg 2021 auf 680 (569) Milliarden Euro, wohinter vor allem die Anleihekäufe unter APP und PEPP standen. Die Bilanzsumme des Eurosystems, die aus jener der EZB und den nationalen Zentralbanken besteht, nahm auf 8.566 (6.978) Milliarden Euro zu. Eine Rolle spielten hier neben den Anleihekäufen auch die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO3).
Die Personalkosten der EZB nahmen 2021 auf 0,674 (0,646) Milliarden Euro zu, die Einnahmen aus Bankaufsichtsgebühren erhöhten sich auf 0,578 (0,535) Milliarden Euro.
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February 17, 2022 05:00 ET (10:00 GMT)
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