BRÜSSEL (dpa-AFX) - EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen hofft ungeachtet fehlender Anzeichen eines russischen Truppenabzugs aus dem Grenzgebiet zur Ukraine auf ein Einlenken von Kremlchef Wladimir Putin. "Die Diplomatie hat ihr letztes Wort noch nicht gesprochen. Das ist gut", sagte sie am Donnerstag vor einem informellen EU-Sondertreffen zum Ukraine-Konflikt in Brüssel. "Wir haben immer noch Hoffnung auf Frieden."
Zugleich betonte die deutsche Spitzenpolitikerin, dass die EU auch für andere Entwicklungen gerüstet ist. "Wir hoffen auf das Beste, aber wir sind auf das Schlimmste vorbereitet", sagte sie am Rande eines Gesprächs mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala.
Dabei machte von der Leyen auch deutlich, dass sie russische Angaben zu einem Rückzug von Truppen als Falschinformation einstuft. "Wir haben bisher keine Anzeichen für Deeskalation vor Ort gesehen. Im Gegenteil: Wir sehen, dass der Aufmarsch fortgesetzt wird", sagte sie. "Deshalb brauchen wir jetzt Taten, um den Worten, die wir gehört haben, zu vertrauen."
Bei dem Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten am Mittag wird es unter anderem um Sanktionen gehen, die im Fall eines russischen Angriffs auf de Ukraine umgehend in Kraft treten sollen. Der Westen ist angesichts des russischen Truppenaufmarschs äußerst besorgt. Befürchtet wird, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Kriegs dienen könnte. Russland weist das zurück./aha/DP/eas