PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat den US-Geheimdiensten vorgeworfen, sich mit Warnungen vor einer russischen Invasion der Ukraine blamiert zu haben. "Meiner Ansicht nach wird es keinen Krieg geben, denn die Russen sind nicht so verrückt, sich in eine Operation zu begeben, die ihnen mehr Schaden als Nutzen bringt", sagte der 77-Jährige der Zeitung "MF Dnes" (Donnerstag).
Für die US-Geheimdienste sei es demnach die "dritte Blamage" nach Aussagen zu angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und Fehleinschätzungen beim Abzug aus Afghanistan. Als Konsequenz forderte Zeman den Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Rücktritt auf. Dessen Amtszeit läuft indes ohnehin im September aus.
Zeman unterhält gute Beziehungen zu seinen Amtskollegen in Moskau und Peking. Im Herbst war er wochenlang im Krankenhaus - offiziell wegen Komplikationen einer seiner chronischen Erkrankungen. Überlegungen aus dieser Zeit, ihn vorübergehend für amtsunfähig zu erklären, verurteilte Zeman nun als "eine Art Putschversuch". Seine zweite Amtszeit endet regulär im März 2023./hei/DP/eas