
DJ Lufthansa schließt betriebsbedingte Kündigungen bei Kern-Airline aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lufthansa Group schließt betriebsbedingte Kündigungen bei ihrer Kernmarke Lufthansa Airlines aus. Der noch bestehende Personalüberhang könne durch Freiwilligenprogramme abgebaut werden, teilte der Konzern mit. Nachdem der Überhang bei den Kapitänen bereits sozialverträglich abgebaut worden sei, werde auch den Copiloten der Kranichlinie die Gelegenheit zum freiwilligen Ausscheiden angeboten. Der noch bestehende Überhang könne außerdem mit kollektiven Teilzeitvereinbarungen gelöst werden. Dazu stehe die Lufthansa mit ihren Sozialpartnern weiterhin im Austausch und werde "im Ausblick darauf" auf betriebsbedingte Kündigung für das Cockpitpersonal verzichten.
In der Corona-Pandemie war der Luftverkehr massiv eingebrochen, der Airlinekonzern hat seine Flotte massiv verkleinert und tausende Stellen abgebaut. Zunächst war von einem rechnerischen Personalüberhang von 22.000 Vollzeitstellen die Rede. Der Passagierflugbetrieb der Tochter Germanwings wurde im Zuge der Restrukturierung dauerhaft eingestellt, ein Teil der Piloten konnte, bzw. kann noch bis 31. März 2022 zu Eurowings wechseln. Weitere 80 sollen eine zu Lufthansa Airlines nach München wechseln. Für die noch verbliebenen Piloten würden aktuell Lösungen zur Weiterbeschäftigung in einem bestehenden oder neu zu gründenden Flugbetrieb der Lufthansa Group gesucht, wie der Konzern mitteilte.
Die Frachttochter Lufthansa Cargo bietet Pilotinnen und Piloten ab einem Alter von 55 Jahren ein Freiwilligenprogramm an, das ein vorzeitiges Ausscheiden ermöglicht, wie der Konzern weiter mitteilte. Der danach noch verbleibende Pilotenüberhang soll durch ein Freiwilligenprogramm auch für rentenferne Jahrgänge oder mögliche Wechsel zu Lufthansa Airlines abgebaut werden, um betriebsbedingten Kündigungen zu vermeiden. Auch hier würden Lösungen mit den Sozialpartnern gesucht.
Die Auswirkungen der Pandemie auf Fluggesellschaften seien immer noch gravierend, so die Lufthansa Group. Nach nunmehr zwei Jahren im "Krisenmodus" müssten ihre Flugbetriebe im ersten Quartal 2022 noch immer das Ausbleiben von rund der Hälfte ihrer Passagiere im Vergleich zu 2019 verkraften. Dennoch sieht der Konzern langfristig wieder zu deutlich besseren Perspektiven für Arbeitsplätze im Cockpit und kündigte den Start einer neuen Flugschule unter dem Dach der Lufthansa Aviation Training für den Sommer 2022 an. Der Konzern hatte im Früher vergangenen Jahres angekündigt, die Pilotenausbildung neu auszurichten und die bisherige Flugschule in Bremen zu schließen.
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February 18, 2022 08:22 ET (13:22 GMT)
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