DJ Aktien Schweiz leiden erneut unter Ukraine-Schlagzeilen
ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Freitag wacker geschlagen. Zwar sorgten neue Hiobsbotschaften aus der Ukraine erneut für Abschläge, die fielen in der Schweiz aber deutlich moderater als an den übrigen europäischen Börsen aus. Das lag am defensiven Charakter der SMI-Schwergewichte, die besser liefen als der breite Markt. Denn vermeintliche Sicherheit war einmal mehr Trumpf, wie der gestiegene Franken zum Euro untermauerte. Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 12.010 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 39,82 (zuvor: 37,1) Millionen Aktien.
Aufgeschreckt wurden Anleger von Meldungen über anhaltende Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten in Donezk hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es im Handel. Auch das Weiße Haus warnte erneut vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.
Gestützt wurde der SMI von Nestle, die um 0,7 Prozent zulegten. Nach dem Zahlenausweis des Vortages äußerten sich nun mehrere Analysten positiv zu den Geschäftszahlen des Lebensmittelriesen. Unter anderem erhöhten Baader und Stifel ihre Kursziele und sprachen Kaufempfehlungen aus, auch Berenberg riet zum Kauf. Mit Swisscom (+0,7%) stand ein weiterer defensiver Wert an der SMI-Spitze. Das defensive Pharma-Schwergewicht Novartis (-0,2%) bewies relative Stärke. Sandoz, die Generika-Tochter, wartete mit einer Markteinführung in Europa eines generischen Krebsmittels auf. Roche verloren allerdings 0,7 Prozent.
Sika verloren nach Zahlenvorlage 3,1 Prozent, was Händler auch mit der allgemeinen Verunsicherung an der Börse erklärten. Der Nettogewinn lag laut Baader 2 Prozent über den Konsensschätzungen. Enttäuschend sei allerdings die Dividende ausgefallen, die 5 Prozent niedriger als erwartet ausgefallen sei.
Unter den Nebenwerten sanken Sulzer um 3,4 Prozent - trotz positiver Geschäftszahlen. Für das laufende Jahr stellt der Industriekonzern einen weiteren Umsatz- und Margenanstieg in Aussicht. Die Dividende für 2021 sank allerdings.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 18, 2022 11:43 ET (16:43 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.