WIEN (dpa-AFX) - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rechnet im Fall eines Kriegs in der Ukraine mit starken Fluchtbewegungen in Nachbarländer. Deshalb bereite sich Deutschland derzeit vor allem darauf vor, den Ländern um die Ukraine mit humanitärer Unterstützung zu helfen, sagte Faeser am Montag in Wien am Rande einer europäischen Migrationskonferenz. "Und wenn Flüchtlinge in unser Land kommen, denen natürlich auch", fügte die SPD-Politikerin hinzu.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz das direkt an die Ukraine grenzende Polen als vermutlich wichtigstes Fluchtziel genannt, daneben aber auch Italien, Deutschland und Frankreich.
Faeser reiste am Montag nach Wien, um ihren österreichischen Amtskollegen Gerhard Karner zu treffen und an der Eröffnung der Migrationskonferenz teilzunehmen. Dabei suchen rund zwei Dutzend Staaten nach Wegen, um Menschen ohne realistische Chance auf Asylstatus aus Nicht-EU-Ländern in ihre Heimat zurückzuführen, bevor sie EU-Staaten erreichen. "Wir wollen, dass Rückführungen noch besser funktionieren", sagte Karner. Faeser unterstützte die Konferenz ausdrücklich und verwies dabei auf den Grundsatz der vorausschauenden und realistischen Migrationspolitik der Bundesregierung./al/DP/jha