DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed-Gouverneurin schließt größere Zinserhöhung im März nicht aus
Die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman hat erklärt, sie sei in dem Punkt nicht festgelegt, ob die US-Zentralbank die Zinserhöhungen im kommenden Monat mit einer größeren Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt einleiten sollte oder nicht.
Klingbeil: Koalition spricht am Mittwoch über "großes Entlastungspaket"
Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP werden sich am Mittwochnachmittag treffen, um über Erleichterungen wegen der jüngst deutlich gestiegenen Energiepreise zu beraten. SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil sagte nach den Beratungen seiner Partei, dass die Regierungskoalition ein "umfassendes Entlastungspaket" für die Bürger auf den Weg bringen wolle.
Özdemir übt scharfe Kritik an "Aufstand der letzten Generation"
Vor dem Hintergrund eines Ultimatums und neuerlicher Straßenblockaden der Gruppe "Aufstand der letzten Generation" hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) scharf von deren Herangehensweise distanziert. "Eine Demokratie lässt sich nicht erpressen", erklärte Özdemir. "Auch die Einladung zu Gesprächen setzt zwingend gegenseitigen Respekt voraus und das Bewusstsein, dass es in einer Demokratie selten nur den einen Weg zum Ziel geben kann."
Dekabank sieht keine Lohn-Preis-Spirale im Euroraum
Die Dekabank-Volkswirte Christian Melzer und Andreas Scheuerle rechnen nicht damit, dass es im Euroraum demnächst zu einer Spirale aus hohen Inflationsraten und hohen Lohnzuwächsen kommen wird, die mittelfristig zu einer überhöhtem Inflation führen würde. Melzer und Scheuerle weisen in einem Bericht darauf hin, dass zwar in Euro-Ländern wie Deutschland und den Niederlanden enge Arbeitsmärkte hohe Lohnforderungen möglich erscheinen ließen. Ihnen stünden aber Länder mit unterausgelasteten Arbeitsmärkten wie Italien und Spanien gegenüber.
Spanien und Dänemark gegen Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltig
Spanien und Dänemark haben offen ihre Ablehnung der EU-Pläne zur Einstufung von Gas und Atomkraft als eingeschränkt nachhaltige Energiequellen zum Ausdruck gebracht. Sie seien sich einig, dass dieser Schritt eine "falsche Botschaft an Investoren und die gesamte Gesellschaft" senden würde, sagte Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez nach Gesprächen mit seiner dänischen Kollegin Mette Frederiksen in Madrid.
ING: Unternehmen bekämpfen Fachkräftemangel vor allem mit Lohnerhöhungen
Deutsche Unternehmen versuchen nach Aussage von ING-Volkswirten seit Beginn der Corona-Pandemie, den allgegenwärtigen Fachkräftemangel vor allem über Lohnerhöhungen zu bekämpfen. Diese Methode wird ihrer Meinung nach aber langfristig nicht zum Erfolg führen. Carsten Brzeski, Inga Fechner und Franziska Biehl sehen die Lösung vielmehr in einer Mischung aus Umschulung, Fachkräfteimmigration und Automatisierung.
Putin: "Keine Aussichten" mehr für Umsetzung der Minsker Abkommen
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht keine Chancen mehr für eine Umsetzung der Minsker Abkommen, durch die die Ostukraine befriedet werden sollen. "Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Aussichten" für die Abkommen gibt, sagte Putin bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau.
Putin: Entscheidung über Anerkennung pro-russischer Separatisten noch am Montag
Russlands Präsident Wladimir Putin will noch am Montag über die Anerkennung der Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistengebiete in der Ostukraine entscheiden. "Ich habe Ihre Meinungen gehört, die Entscheidung wird heute getroffen", sagte Putin. Die Rebellenchefs in Donezk und Luhansk hatten Putin zuvor aufgerufen, die "Souveränität und Unabhängigkeit" ihrer selbsternannten "Volksrepubliken" anzuerkennen.
Ukraine fordert Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats
Angesichts der Eskalation des Ukraine-Konflikts hat Kiew eine "sofortige" Sitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. Es seien "dringende Maßnahmen zur Deeskalation und konkrete Schritte" erforderlich, um die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten, schrieb Außenminister Dmytro Kuleba im Auftrag von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Scholz verurteilt Pläne zur Anerkennung von Donesk und Luhansk
Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit dem Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, telefoniert. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand erneut die Lage in und um die Ukraine und der Aufmarsch russischer Truppen an der russisch-ukrainischen und belarussisch-ukrainischen Grenze. Präsident Putin informierte zudem über die heutige Sitzung des russischen Sicherheitsrats.
Russische Armee: Fünf "Saboteure" aus der Ukraine auf russischem Boden getötet
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben fünf aus der Ukraine kommende "Saboteure" auf russischem Boden getötet. Russische Nachrichtenagenturen meldeten unter Berufung auf die Armee, die "fünf Personen" hätten die russische Grenze verletzt und seien "eliminiert" worden. Zudem hätten bei dem Vorfall in der Region von Rostow zwei ukrainische Militärfahrzeuge versucht, die Grenze zu überqueren.
Regierung rechnet mit Kreditauszahlung an die Ukraine im zweiten Quartal
Der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die Ukraine zugesagte Kredit über 150 Millionen Euro kann wohl ab dem zweiten Quartal ausgezahlt werden. "Die Bundesregierung und die Ukraine arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung der Voraussetzung der Auszahlung des zusätzlichen ungebundenen Finanzkredits", erklärte ein Regierungssprecher. Zu beachten sei, dass insbesondere die Ukraine die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für die Entgegennahme der Mittel schaffen müsse - es handele sich um ein Darlehen.
Treffen von Lawrow und Le Drian am Freitag in Paris
In den diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung der Ukraine-Krise ist nach Angaben aus Paris für Freitag ein Treffen des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian und seines russischen Kollegen Sergej Lawrow geplant. Die beiden Minister hätten eine Zusammenkunft in der französischen Hauptstadt vereinbart, teilte das Außenministerium mit. Bei dem Treffen sollten "vorbereitende Gespräche" für ein Ukraine-Gipfeltreffen geführt werden, hieß es.
EU verschärft Sanktionen gegen Militärs in Myanmar
Gut ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen die Machthaber in dem südostasiatischen Land verschärft. Die EU-Außenminister beschlossen, 22 weitere Verantwortliche und vier Unternehmen in Myanmar auf die Sanktionsliste zu setzen. Dazu gehören unter anderem die Minister für Investitionen und Industrie.
Parlament Malis besiegelt Pläne des Militärs für bis zu fünfjährige "Übergangsphase"
Das Parlament in Mali hat Pläne der Militärjunta bestätigt, wonach die nächsten Wahlen für die Rückkehr zu einer zivilen Regierung erst in bis zu fünf Jahren abgehalten werden sollen. Die von der Armee kontrollierte Volksvertretung in Bamako stimmte einstimmig für ein entsprechendes Gesetz. Ein angestrebtes konkretes Datum für die Wahl wurde nicht genannt.
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February 21, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)
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