DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK: Konsumklima setzt Abwärtstrend fort
Das Konsumklima in Deutschland hat nach der Analyse der Konsumforscher der GfK seinen Abwärtstrend fortgesetzt. Während die Konjunkturaussichten etwas zulegten, mussten sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gegenüber dem Vormonat Einbußen hinnehmen. Die GfK prognostizierte für das Konsumklima für März einen Wert von minus 8,1 Punkte und damit 1,4 Punkte weniger als im Februar (minus 6,7 Punkte). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen leichten Anstieg auf minus 6,4 Punkte erwartet.
Bostic sieht Wirtschaftsrisiken wegen Ukraine-Krise
Raphael Bostic, Chef der Federal Reserve Bank von Atlanta, sieht durch die Krise in der Ukraine einen zusätzlichen Risikofaktor für die Wirtschaftsaussichten. Allerdings unterstütze er weiterhin die sich abzeichnenden Schritte der Notenbank zur Normalisierung der Geldpolitik. Bostic sprach am Dienstag vor Studenten und sagte, diese Art von Unsicherheit stelle ein Abwärtsrisiko für die Wirtschaftsleistung dar, welches er in seine Überlegungen zur Geldpolitik einbeziehen werde.
Neuseelands Notenbank erhöht Leitzins erneut
Die neuseeländische Zentralbank hat ihren Leitzins zum dritten Mal seit Oktober 2021 erhöht und bekräftigt, dass es in diesem Jahr weitere Erhöhungen geben wird, um zu verhindern, dass sich die hohe Inflation verfestigt. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hob den Leitzins erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent an, nachdem sie ihn bereits im November und Oktober in gleichem Umfang erhöht hatte.
Energieexpertin: Keine unmittelbare Gas-Krise für Deutschland durch Ukraine-Konflikt
Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, sieht keine unmittelbare Krise in der deutschen Gasversorgung wegen der Zuspitzung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Ob Deutschland seinen Gasverbrauch drosseln müsste, hänge davon ab, "ob und wann es zu Lieferunterbrechungen oder gar Ausfällen kommt", sagte Kemfert der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Ohne Frage sind wir in einer ernsten Situation, inmitten eines fossilen Krieges." Deutschland könne aber einen Teil seines Gases aus anderen Quellen beziehen.
Scholz: Frieden in Europa durch Russland bedroht
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht durch die jüngsten russischen Aggressionen gegen die Ukraine den Frieden in Europa bedroht. Im ZDF heute journal sagte Scholz, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk Völkerrecht gebrochen habe. Wer die Äußerungen Putins in den vergangenen Jahren verfolgt habe, wisse, dass Pläne existierten, die nicht gut seien für eine friedliche Entwicklung in Europa.
Baerbock: G7-Außenminister bereiten weitere Sanktionen gegen Russland vor
Die Außenminister der sieben führenden Industrienationen (G7) werden ihre enge Koordination zu den nächsten Schritten und Sanktionen gegen Russland aufgrund der jüngsten russischen Aggressionen gegen die Ukraine fortsetzen, erklärte Außenminister Annalena Baerbock nach einem Telefonat mit ihren Kollegen von den G7-Staaten. Die G7-Außenminister sicherten der Ukraine "ihre unerschütterliche Unterstützung und ihr Engagement für die Souveränität und territoriale Integrität" des Landes innerhalb seiner international anerkannten Grenzen zu.
Biden kündigt US-Finanzsanktionen gegen Russland an
Angesichts der Eskalation der Ukraine-Krise hat US-Präsident Joe Biden Finanzsanktionen gegen Russland angekündigt. Biden sagte in einer Fernsehansprache, die russische Regierung werde durch umfassende Sanktionen gegen öffentliche Schuldtitel des Landes von "westlicher Finanzierung abgeschnitten." Verhängt würden auch Strafmaßnahmen gegen zwei russische Banken und "russische Eliten". Das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der am Montag die Separatistengebiete in der Ostukraine anerkannt und die Entsendung russischer Truppen angekündigt hatte, bezeichnete Biden als "Beginn einer russischen Invasion der Ukraine".
Blinken sagt in Ukraine-Krise anvisiertes Treffen mit Lawrow ab
US-Außenminister Antony Blinken hat ein in der Ukraine-Krise anvisiertes Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow abgesagt. Weil der russische Einmarsch in die Ukraine begonnen und Russland die Diplomatie zurückgewiesen habe, ergebe ein Treffen derzeit keinen Sinn, sagte Blinken in Washington. Blinken und Lawrow hatten für Donnerstag ein persönliches Gespräch in Genf geplant.
Trump bezeichnet Putins Vorgehen in Ukraine-Konflikt als "genial"
"Genial", "smart", "ausgebufft": Mit einem ungewöhnlichen Lob für das Vorgehen des russischen Staatschefs Wladimir Putin gegen die Ukraine hat der frühere US-Präsident Donald Trump für Aufsehen gesorgt. Als "genial" bezeichnete Trump in einem Radiointerview Putins Ankündigung, die Separatistengebiete in der Ostukraine anzuerkennen und Soldaten in die Region zu entsenden. Der russische Präsident sei "smart" und "ausgebufft".
Putin erklärt Interessen Russlands für "nicht verhandelbar"
Nach seinem Eskalationskurs im Ukraine-Konflikt hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Interessen seines Landes als nicht "verhandelbar" bezeichnet. Gleichzeitig erklärte sich der Kreml-Chef zur Suche nach "diplomatischen Lösungen" bereit, wie er in einer Videoansprache sagte. "Unser Land ist immer offen für einen direkten und ehrlichen Dialog, für die Suche nach diplomatischen Lösungen für die komplexesten Probleme", betonte Putin. "Die Interessen Russlands, die Sicherheit unserer Bürger, sind für uns nicht verhandelbar", fügte er jedoch hinzu. Seine Ansprache hielt er anlässlich des Tages des Verteidigers des Vaterlandes, einem Feiertag in Russland.
Autoritäre Regierungen laut Bertelsmann-Studie weiter auf dem Vormarsch
Die Zahl der autoritären Regierungen nimmt laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung weiter zu. Erstmals seit 2004 verzeichnete der Bertelsmann Transformationsindex (BTI) mehr autokratische als demokratische Staaten. Von 137 untersuchten Ländern waren demnach nur noch 67 Demokratien, die Zahl der Autokratien stieg auf 70. Sieben Länder sind in dem jüngsten Bericht neu als Autokratien klassifiziert.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Geschäftsklima Feb 112 (Jan: 113)
Frankreich/Geschäftsklima Feb PROGNOSE: 112
Singapur Verbraucherpreise Jan +4,0% gg Vj (PROG: +4,1%)
Singapur Verbraucherpreise Kernrate Jan +2,4% (Dez: +2,1%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 23, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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