DJ XETRA-SCHLUSS/Leichter nach Cyber-Attacke auf die Ukraine
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nach volatilem Handel mit Verlusten geschlossen. Nachdem der DAX über weite Strecken teilweise deutlich im Plus notierte, belasteten am Nachmittag Meldungen über eine Cyber-Attacke auf ukrainische Behörden. Davon sollen sowohl Regierungsstellen wie auch Banken betroffen gewesen sein. Die Nachricht ist insofern relevant als Militärstrategen davon ausgehen, dass Russland eine militärische Offensive zunächst wohl durch eine Cyberattacke einleiten dürfte. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 14.631 Punkte.
Keinen Belastungsfaktor stellten die vom Westen angekündigten Sanktionen gegen Russland wegen der russischen Anerkennung der Separatistengebiete und der Entsendung von Truppen dar. Geht es nach der UBS, sind die makroökonomischen Auswirkungen der Sanktionen überschaubar. Deutschland habe eine Pipeline geschlossen, die nicht offen war. Japan habe die Emission von Staatsanleihen verboten, die nicht stattfänden. Die USA haben sich verpflichtet, der russischen Regierung den Zugang zu internationalen Finanzmitteln zu verwehren, die sie nicht wirklich brauche.
Uniper leiden unter Sanktionens-Unsicherheiten
Einer der Hauptverlierer der Entwicklung um die Ukraine und Russland waren Uniper. Die Aktien brachen um 9,3 Prozent ein. "Nach den Liquiditätsproblemen durch Margin Calls bei ihrem Hedging kommt das zu einem ungünstigen Zeitpunkt", sagte ein Händler mit Verweis auf die Ankündigung, kräftig in die Kraftwerke der russischen Tochter Unipro investieren zu wollen. Strategisch sei dies sicherlich richtig, doch mache dies Uniper empfindlicher gegenüber möglichen Verschärfungen der Sanktionen.
An der Börse lief die Berichtssaison weiter auf Hochtouren. Für Munich Re ging es um 2,3 Prozent nach unten. Durchwachsen seien die Ergebnisse im Schlussquartal 2021 ausgefallen, so die LBBW. Generell litten die Erträge der europäischen Versicherer unter den Niedrigzinsen und dem starken Wettbewerbsdruck in vielen Sparten.
Henkel schlossen 2 Prozent im Plus. Der Markt honorierte bei den endgültigen Geschäftszahlen, dass die EBIT-Marge nicht gefallen sei, hieß es. Die Kosteninflation sei daher gut aufgefangen worden.
Porsche Holding zogen mit Aufschlägen von 4,6 Prozent weiter kräftig an. Stützend wirkten die sich konkretisierenden Pläne über einen Börsengang der Porsche AG.
Private Equity soll Interesse an Flatexdegiro haben
Für die Aktie von Flatexdegiro ging es um 16,7 Prozent nach oben. Kurstreiber war ein Bloomberg-Bericht, dem zufolge sich laut informierten Kreisen Private-Equity-Firmen für den Onlinebroker interessieren. Die Analysten von Jefferies überraschte es derweil nicht, wenn private Investoren ein solches Engagement in Erwägung zögen, zumal die Bewertung von Flatexdegiro in den vergangenen Monaten gesunken sei und Private-Equity-Investoren im Bereich der Einzelhandelsmakler immer aktiver würden.
Puma reagierten schwächer auf die endgültigen Geschäftszahlen, der Kurs fiel um 2 Prozent. Der Ausblick liege unter der Schätzungen, hieß es am Markt. Puma erwartet für dieses Jahr einen operativen Gewinn auf EBIT-Basis von 600 bis 700 Millionen Euro, der Markt rechnet mit knapp über 700 Millionen. "Puma bleibt die Nummer drei, hinter Nike und Adidas", so ein Marktteilnehmer. Daran werde sich auf absehbare Zeit wohl nichts ändern, ergänzte er.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 14.631,36 -0,4% -7,89% DAX-Future 14.618,00 -0,2% -7,68% XDAX 14.628,30 -0,6% -7,70% MDAX 31.887,11 -0,9% -9,21% TecDAX 3.138,87 -0,3% -19,93% SDAX 14.159,10 +0,1% -13,74% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 166,01 +13 Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 11 29 0 4.995,0 89,1 115,3 MDAX 17 33 0 760,5 49,5 61,0 TecDAX 7 22 1 926,8 34,4 39,8 SDAX 31 36 3 256,4 13,4 18,8 ===
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DJG/mpt/ros
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February 23, 2022 11:48 ET (16:48 GMT)
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