PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine harte Reaktion des Westens gefordert. "Russland begeht mit dieser Tat ein Verbrechen gegen den Frieden", sagte der 77-Jährige am Donnerstag in einer Fernsehansprache an die Nation. Es sei an der Zeit, zu weit härteren als den ursprünglich geplanten Sanktionen zu greifen. Er sprach sich konkret für den Ausschluss Russlands aus dem internationalen Banken-Zahlungssystem Swift aus.
Offensichtlich mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Zeman: "Man muss den Wahnsinnigen isolieren und sich gegen ihn nicht nur mit Worten, sondern mit konkreten Maßnahmen verteidigen." Die eigenen Bürger, von denen sich viele noch an den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei im August 1968 erinnern, rief er auf, Ruhe zu bewahren.
Zeman verteidigte sich gegen Vorwürfe, dem Kreml in der Vergangenheit zu nahe gestanden zu haben: "Ich mag die russische Kultur und erkenne die Opfer des russischen Volkes im Zweiten Weltkrieg an, aber das bedeutet nicht, dass ich damit einverstanden bin, dass eine fremde Armee ohne Kriegserklärung das Territorium eines souveränen Staates betritt."/hei/DP/eas