DJ SENTIMENT/DAX-Stimmung klafft auseinander
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Anleger am deutschen Aktienmarkt geraten in Bewegung. Wie der wöchentlichen Sentiment-Befragung der Deutschen Börse zu entnehmen ist, die vor der russischen Invasion in die Gesamtukraine erhoben wurde, ist der Bullenanteil unter den Institutionellen um 6 Punkte auf 52 Prozent gestiegen - bei den Privatanlegern fiel der Anteil dagegen um 1 Punkt auf 45 Prozent. Der Bärenanteil bei den Profis stieg auf 28 Prozent (+3), bei den Privaten sogar um 10 Punkte auf 41 Prozent. Damit sind 20 Prozent (-9) der Institutionellen neutral positioniert und 14 Prozent (-9) der Privatanleger.
Nach Ansicht von Sentiment-Analyst Joachim Goldberg haben die meisten der mittelfristig orientierten hiesigen Anleger trotz der unsicheren geopolitischen Lage eine klare Meinung - allerdings in verschiedene Richtungen, denn während professionellen Investoren Aktien seit vergangenen Mittwoch gekauft haben, setzen von den Privaten nun mehr auf fallende Kurse. So klaffe die Stimmung weit auseinander.
Goldberg vermutet, dass die Mehrheit der bullischen Positionen der Profis unter Wasser liege, die Kursdellen nun zum Verbilligen genutzt worden seien. Man warte auf 15.450 DAX-Punkte, um raus zu kommen. Nach unten müsse man ab 14.300 Punkte zudem eine Reißleine ziehen. Die Situation für den DAX sei also mittelfristig nicht gerade günstig.
Auch in den USA haben Anleger das Lager der Neutralen verlassen. Dieses verringerte sich laut der wöchentlichen Erhebung der American Association of Individual Investors auf 22,9 Prozent von zuvor 37,6 Prozent. Zulauf erfuhr vor allem das Bärenlager - dieses vergrößerte sich auf 53,7 Prozent nach 43,2 Prozent. Damit stufen sich 23,4 Prozent der US-Privatanleger als Bullen ein nach 19,2 Prozent in der Vorwoche.
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February 24, 2022 06:46 ET (11:46 GMT)
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