SEOUL (dpa-AFX) - Südkorea will sich als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine geplanten internationalen Sanktionen gegen Moskau anschließen. Präsident Moon Jae In verurteilte am Donnerstag das Vorgehen Russlands. Der Angriff könne unter keinen Umständen gerechtfertigt werden, wurde Moon von seinem Büro zitiert. Südkorea unterstütze die internationalen Bemühungen einschließlich wirtschaftlicher Sanktionen, die den Zweck hätten, "eine bewaffnete Aggression abzuwehren und die Situation friedlich zu lösen".
Der Nationale Sicherheitsrat Südkoreas rief Russland während einer Sitzung dazu auf, die Invasion in die Ukraine sofort zu stoppen. Die Teilnehmer hätten ihr großes Bedauern darüber geäußert, dass Russland gegen Völkerrecht verstoße.
Das Außenministerium in Seoul betonte später, dass sich Südkorea für den Fall einer "vollständigen Invasion" in die Ukraine an internationale Exportkontrollen gegen Russland beteiligen könne. Südkorea habe keine andere Wahl. Das Land erwäge jedoch nicht, eigene Strafmaßnahmen gegen Russland zu verhängen, wurde ein Ministeriumsbeamter von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.
Für Südkorea spielt Russland eine wichtige Rolle bei den Bemühungen, den Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas beizulegen. Russland war bisher wie die USA an einer nuklearen Abrüstung des Nachbarlandes interessiert. Zugleich setzte sich Moskau im Gegenzug für ein Entgegenkommen beim Atomprogramm für eine Lockerung der Sanktionen gegen Nordkorea ein./dg/DP/eas