DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz: Nato wird alle ihre Mitglieder verteidigen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland davor gewarnt, nach dem Angriff auf die Ukraine weitere Länder ins Visier zu nehmen. Die westlichen Bündnispartner seien sich "einig, dies mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern", sagte Scholz am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Russlands Präsident Wladimir "Putin sollte die Entschlossenheit der Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen".
US-Wirtschaft wächst im 4Q wie erwartet - BIP steigt um 7,0%
Das Wirtschaftswachstum in den USA ist im vierten Quartal marginal höher als bisher angenommen gewesen. Wie das Bureau for Economic Analyses in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um annualisiert 7,0 Prozent, nachdem es sich im dritten Quartal um 2,3 Prozent erhöht hatte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Wachstum von 7,0 Prozent prognostiziert, nachdem in erster Veröffentlichung ein Wert von 6,9 Prozent gemeldet worden war.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe etwas niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 19. Februar 2022 etwas deutlicher als erwartet abgenommen, wobei die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger das niedrigste Niveau seit über 50 Jahren erreichte. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Erstanträge auf saisonbereinigter Basis um 17.000 auf 232.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 235.000 vorhergesagt.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im Januar
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Januar verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf plus 0,69 Punkte, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Dezember wurde der Indexstand auf plus 0,07 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,15 genannt worden war. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt verschlechterte sich und notierte im Januar bei plus 0,42. Für den Dezember wurde ein revidierter Wert von plus 0,46 ausgewiesen, nachdem zuvor ein Stand von plus 0,33 gemeldet worden war.
EZB/Schnabel warnt vor weiter steigender Inflation
Die Inflation im Euroraum könnte nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel zunächst noch weiter steigen, ehe sie im Jahresverlauf sinkt. In einem Vortrag in der London School of Economics warnte Schnabel, dass der Preisdruck zuletzt weiter an Breite gewonnen habe. "Die breit angelegte Natur der jüngsten Inflationsüberraschungen, die weit über die Energiekomponente hinausgehen, bedeutet, dass erhebliche Unsicherheit darüber besteht, wann der Inflationshöhepunkt schließlich erreicht sein wird", sagte sie.
Preis für Weizen steigt auf Rekordhoch
Der Preis für Weizen ist wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine auf einen neuen Höchststand gestiegen. An der europäischen Börse Euronext wurde eine Tonne Weizen zur Lieferung im März am Donnerstagmittag für 344 Euro gehandelt. Auch der Preis für Mais stieg stark an. Die Ukraine ist ein wichtiger Getreidelieferant auf dem Weltmarkt. Beim Mais ist das Land der viertgrößte Exporteur weltweit, beim Weizen fünftgrößter.
Habeck: Sanktionen sollen russische Wirtschaft scharf treffen
Die Europäische Union (EU) will nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein "scharfes Sanktionspaket" beschließen, das den russischen Zugang zu den europäischen und amerikanischen Märkten deutlich beschränken werde. Die Maßnahmen würden die russische Wirtschaft "abkoppeln vom industriellen Vorsprung", sagte Habeck bei einem Statement in Berlin. Sie seien so angelegt, "dass sie die russische Wirtschaft scharf und die deutsche Wirtschaft möglichst gering treffen werden". Gleichwohl gebe es Auswirkungen auf deutsche Unternehmen.
Wehrbeauftragte äußert Zweifel an Einsatzfähigkeit der Bundeswehr
Die Bundestags-Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) hat vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine Zweifel an der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr geäußert. "Die Kaltstartfähigkeit der Bundeswehr ist nicht so, wie sie sein müsste", sagte Högl am Donnerstag dem Sender Phoenix. Sie forderte deswegen eine schnelle Bestandsaufnahme.
Schweden und Finnland wollen Nato trotz Russlands Angriff auf Ukraine nicht beitreten
Trotz des "Schocks" über den russischen Großangriff auf die Ukraine wollen Schweden und Finnland der Nato auch weiterhin nicht beitreten. Die schwedische Regierungschefin Magdalena Andersson verurteilte am Donnerstag die "sehr klare Verletzung internationalen Rechts und der europäischen Sicherheitsordnung". Trotz der durch die Ukraine-Krise angefachten Debatte über eine Nato-Mitgliedschaft bleibe Schweden aber bei seiner Haltung, sich nicht dem Verteidigungsbündnis anzuschließen, sagte Andersson.
Macron: Russischer Einmarsch in die Ukraine ist Wendepunkt in Geschichte Europas
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat den russischen Einmarsch in die Ukraine als "Wendepunkt in der europäischen Geschichte" bezeichnet und eine harte Reaktion der westlichen Gemeinschaft angekündigt. "Wir werden auf diesen kriegerischen Akt ohne Schwäche und mit Ruhe, Entschlossenheit und Einigkeit reagieren", sagte Macron am Donnerstag in einer Rede an die Nation. Die Sanktionen würden sowohl den "militärischen und wirtschaftlichen Bereich als auch den Energiebereich" betreffen.
China zeigt Verständnis für "begründete Sicherheitsbedenken" Russlands
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat China Verständnis für die "begründeten Sicherheitsbedenken" Russlands geäußert. "China hat immer die Souveränität und territoriale Integrität aller Länder respektiert", sagte der chinesische Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Donnerstag nach Angaben des Außenministeriums in Peking. China sei jedoch bewusst, "dass die ukrainische Frage eine besondere und komplizierte Geschichte hat".
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Neubauverkäufe Jan -4,5% auf 801.000 (PROG: 803.000)
Neubauverkäufe Dez revidiert auf 839.000 (vorl: 811.000)
Neubauverkäufe Dez Bestand 6,1 Monate
DJG/DJN/AFP/hab/brb
(END) Dow Jones Newswires
February 24, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.