DJ Höchste Jahresrate der deutschen Importpreise seit 1974
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die deutschen Importpreise sind im Januar kräftig gestiegen, was vor allem an den Kosten für Erdgas und Erdöl lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, lagen die Einfuhrpreise um 26,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist die höchste Jahresrate seit Oktober 1974, als die Preise im Zusammengang mit der ersten Ölpreiskrise kräftig stiegen.
Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Importpreise um 4,3 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit Januar 1980. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 1,5 Prozent erwartet.
Die Prognose der Volkswirte im Jahresvergleich hatte auf 23,5 Prozent gelautet. Im Dezember waren die Importpreise um 24,0 Prozent und im November um 24,7 Prozent gestiegen.
Energieeinfuhren waren im Januar um 144,4 Prozent teurer als vor einem Jahr. Dies ist insbesondere Folge der stark gestiegenen Preise für Erdgas. Diese lagen im Januar mehr als viermal so hoch. Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit 66,8 Prozent und Mineralerzeugnisse mit 73,2 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar um 2,5 Prozent höher als im Vormonat und um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Importpreise beeinflussen die Erzeuger- und Verbraucherpreise und geben damit Hinweise auf einen sich aufbauenden Inflationsdruck. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im Januar um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats, der höchste Wert seit Januar 1980. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 11,9 Prozent registriert. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Dezember 1974 gegeben.
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February 25, 2022 02:19 ET (07:19 GMT)
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