DJ Deutsches BIP sinkt im 4Q deutlich geringer als angenommen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 deutlich weniger geschrumpft als zunächst angenommen. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent und lag um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Bestätigung des in erster Veröffentlichung gemeldeten BIP-Rückgangs von 0,7 Prozent prognostiziert und auch eine unveränderte Jahresrate von 1,4 Prozent erwartet. Für das Gesamtjahr 2021 meldete Destatis nun einen BIP-Anstieg von 2,9 (vorläufig: 2,8) Prozent
Die privaten Konsumausgaben sanken im vierten Quartal um 1,8 (Vorquartal: plus 6,0) Prozent und minderten die saisonbereinigte Quartalsveränderungsrate des BIP um 0,9 (plus 2,9) Prozentpunkte. Der Staatskonsum nahm um 1,0 (minus 2,8) Prozent zu und lieferte einen positiven Beitrag von 0,2 (minus 0,7) Punkten. Die Ausrüstungsinvestitionen erhöhten sich um 0,9 (minus 3,9) Prozent und stützten die BIP-Veränderung mit 0,1 (minus 0,3) Punkten. Die Bauinvestitionen stagnierten auf dem Niveau des Vorquartals, in dem sie um 3,6 Prozent zurückgegangen waren. Ihr Beitrag betrug 0,0 (minus 0,4) Punkte.
Die Exporte erhöhten sich im Schlussquartal um 4,8 (0,0) Prozent und die Importe um 5,1 (minus 0,1) Prozent, woraus sich ein positiver Außenbeitrag von 0,2 (0,1) Punkten ergab. Die Lagerveränderungen lieferten einen Wachstumsbeitrag von 0,1 (0,0) Punkten.
Die Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbe nahm gegenüber dem Vorjahresquartal preisbereinigt um 1,7 (plus 3,3) Prozent ab und die Bauproduktion um 3,1 (plus 1,9) Prozent. Die Unternehmensdienstleister produzierten 7,7 (9,5) Prozent mehr und der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 3,9 (3,6) Prozent.
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February 25, 2022 02:25 ET (07:25 GMT)
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