DJ Bund setzt Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland aus
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland bis auf weiteres ausgesetzt, bestätigte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums Dow Jones Newswires. Damit sind die Garantien für Exporte aus Deutschland nach Russland und für deutsche Direktinvestitionen in Russland aufgehoben. Zuerst hatte das Handelsblatt davon berichtet.
Seit Jahrzehnten können deutsche Unternehmen ihre Ausfuhren mit diesen sogenannten Hermes-Bürgschaften absichern gegen wirtschaftlich und politisch bedingte Zahlungsausfälle. Das Deckungsangebot erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette - von der Fertigung über die Lieferung bis zur Bezahlung der letzten Rate, so das Wirtschaftsministerium. Der Schutz des Bundes wird gegen eine risikoadäquate Prämie (Entgelt) der Deckungsnehmer gewährt. Im Falle eines Schadens entschädigt sie der Bund in Höhe der gedeckten Forderung.
Mit diesen Garantien soll besonders mittelständischen Firmen das Auslandsgeschäft ermöglicht werden.
Dabei werden die Anträge vom Hamburger Kreditversicherer Euler Hermes geprüft und bearbeitet. Im Schadensfall kommt die Deckungssumme vom Bund. Die geschädigten Exporteure kommen mit einer Selbstbeteiligung auf.
Laut Bundeswirtschaftsministerium erhielten deutsche Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2021 neue Deckungszusagen für Exporte nach Russland in Höhe von 820 Millionen Euro, so das Handelsblatt.
Im Jahr 2020 sicherte die Bundesregierung insgesamt Ausfuhren in andere Länder in Höhe von 16,7 Milliarden Euro mit Exportkreditgarantien ab. Der überwiegende Teil der gedeckten Lieferungen und Leistungen ging in Schwellen- und Entwicklungsländer. Deren Anteil am neu übernommenen Deckungsvolumen lag bei 80,4 Prozent.
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February 25, 2022 02:38 ET (07:38 GMT)
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