INNSBRUCK (dpa-AFX) - Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach dem Angriff auf die Ukraine nach Einschätzung eines Experten international als Aussätziger behandelt werden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er abgesehen von China und Indien jemals wieder auf der internationalen Bühne auftreten darf", sagte der österreichische Politologe und Russland-Experte an der Universität Innsbruck, Gerhard Mangott, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Er habe mit dem Krieg Russland in den Status eines Paria-Staats versetzt. "Russland wird kaum mehr Freunde haben auf der Welt."
Die Sanktionen gegen das Land beurteilt Mangott höchst skeptisch. Diese Reaktionen seien in den Plan Putins eingepreist gewesen und hätten ihn nicht abgehalten.
Der Krieg wird nach Überzeugung Mangotts auf die Ukraine begrenzt bleiben. Eine Gefahr für die baltischen Staaten sehe er nicht, da sie der Nato angehörten und Putin eine Konfrontation mit dem westlichen Bündnis auch auf konventioneller Ebene scheue. In der Ukraine erwartet Mangott, dass die Elite durch russlandfreundliche Personen ausgetauscht werden. An Exekutionen glaube jedoch er nicht. Als Marionetten-Präsident von Russlands Gnaden sei etwa der als besonders moskaufreundlich bekannte Abgeordnete Wiktor Medwetschuk möglich./mrd/DP/ngu