MOSKAU (dpa-AFX) - "Wir wurden eiskalt belogen", hat jüngst Bundesaußenministerin Annalena Baerbock über die Absichten des Kreml zum Einmarsch in die Ukraine gesagt. Noch bis kurz vor der russischen Invasion am 24. Februar hatten Spitzenpolitiker aus Moskau Angriffspläne auf das Nachbarland verneint. Einige Beispiele:
"Wollen wir das oder nicht? Natürlich nicht." (Russlands Präsident Wladimir Putin auf der Pressekonferenz nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Moskau am 15. Februar auf die Frage, ob es Krieg in Europa geben könne)
"Propaganda, Falschnachrichten und Ausgedachtes" (Außenminister Sergej Lawrow am 18. Februar in einem Interview des russischen Staatsfernsehens über den Vorwurf, Moskau plane einen Einmarsch in die Ukraine)
"Es gibt keine "russische Invasion" in die Ukraine, (...) und sie ist auch nicht geplant." (Lawrow am 17. Februar in einem Brief an die USA)
"Es gibt keine Invasion, und es gibt auch keine solchen Pläne." (Russlands Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am 20. Februar in einem Interview des US-Senders CBS)
"Nach Abschluss der Übung werden die Verbände und militärischen Einheiten der Russischen Föderation wie immer zu ihren ständigen Stationierungsorten zurückkehren." (der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am 17. Februar in Moskau über die Militärübungen in Belarus an der Grenze zur Ukraine)
"Wir werden in kein Land einmarschieren." (Russlands EU-Botschafter Wladimir Tschischow am 9. Februar in einem BBC-Interview)
"Wir wollen keinen Krieg, wir brauchen ihn überhaupt nicht." (Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew am 30. Januar in St. Petersburg)/sfi/DP/stk