DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Unabhängigkeitsbewegung" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:48 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.924,23 -1,17% -8,71% Stoxx50 3.642,44 -0,51% -4,61% DAX 14.461,02 -0,73% -8,96% FTSE 7.458,25 -0,42% +1,42% CAC 6.658,83 -1,39% -6,91% DJIA 33.656,53 -1,18% -7,38% S&P-500 4.336,48 -1,10% -9,02% Nasdaq-Comp. 13.608,22 -0,63% -13,02% Nasdaq-100 14.082,36 -0,75% -13,71% Nikkei-225 26.526,82 +0,19% -7,87% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 167,74 +156
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 95,94 91,59 +4,7% 4,35 +28,9% Brent/ICE 100,89 97,93 +3,0% 2,96 +30,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.895,45 1.889,20 +0,3% +6,25 +3,6% Silber (Spot) 24,31 24,28 +0,1% +0,03 +4,3% Platin (Spot) 1.044,10 1.055,05 -1,1% -11,80 +7,6% Kupfer-Future 4,45 4,47 -0,6% -0,03 -0,4%
Kräftig nach oben geht es mit den Ölpreisen. Am frühen Morgen waren die Aufschläge aber noch deutlich höher. Getrieben werden die Preise weiter von potenziell ausfallenden Öllieferungen Russlands, wozu auch die verhängten Sanktionen im Bankensektor beitragen. Gold ist als sicherer Hafen gefragt. Der Preis für eine Feinunze notiert gut 3 Dollar höher, nachdem er anfangs aber noch fast 23 Dollar hinzugewonnen hatte.
FINANZMARKT USA
Leichter - Nach einem schwachen Start sind die US-Börsen am Montag im Vormittagshandel auf einen wackligen Erholungskurs gegangen. Zur Stimmungsaufhellung dürften einerseits die ersten Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland beitragen, auch wenn bislang keine Einigung erzielt wurde. Zum anderen scheinen sich die militärischen Erfolge Russlands bislang in Grenzen zu halten. Dazu kommen die umfassenden Sanktionen, die der Westen über Russland wegen der Invasion verhängt hat. Dass im Zuge der beschlossenen Sanktionen verschiedene russische Banken vom globalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen wurden, dürfte wegen der internationalen Verbindungen der Bankgeschäfte auch US-Banken nicht unbeschadet lassen. Entsprechend liegt der S&P-Subindex der Banken mit minus 1,8 Prozent am Ende bei den Branchen. Belastend wirken hier auch die sinkenden Marktzinsen. Gesucht sind hingegen Aktien der Rüstungsbranche. Raytheon gewinnen 4,0, Lockheed Martin 4,5, General Dynamics 2,6, Northrop Grumman 7,0 und L3Harris Technologies 7,3 Prozent. Verluste weisen Aktien von Fluggesellschaften auf, weil zu den Sanktionen auch starke Einschränkungen des Flugverkehrs gehören. American Airlines verlieren 1,5, Delta 3,1 und United Airlines 3,6 Prozent. Der Subindex der Ölaktien gewinnt im Windschatten des Ölpreises knapp 2 Prozent. Tagessieger ist aber der S&P-Subindex der Autoaktien (+4,8%). Treiber ist die Tesla-Aktie (+6,9%). Marktbeobachter sprechen von Kaufinteresse an der Aktie, weil die steigenden Ölpreise mehr Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nach sich ziehen könnte.
Die Marktzinsen sinken kräftig, die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt um über 9 Basispunkte auf 1,88 Prozent. Neben dem Sicherheitsbedürfnis der Anleger spielt hier auch eine Rolle, dass der Krieg in der Ukraine auch Rückwirkungen auf das Wirftschaftswachstum hat, weshalb die US-Notenbank auf dem avisierten Zinserhöhungsweg möglicherweise vorsichtiger agieren könnte. Dazu passt, dass der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago gegenüber Januar deutlich gesunken und auch klar unter der Erwartung ausgefallen ist.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 1Q, Palo Alto
22:05 US/Zoom Video Communications Inc, Ergebnis 4Q, San Jose
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwächer - Die Verschärfung der Lage um die Ukraine und neue harte Sanktionen gegen Russland belasteten. Sie dürften zahlreiche westliche Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen, vor allem den Bankensektor, der um 4,5 Prozent nachgab. Die europäischen Tochtergesellschaften der russischen Sberbank werden "wahrscheinlich" zahlungsunfähig, erklärte die Europäische Zentralbank (EZB). Aufgrund der internationalen Verbindungen der Bankgeschäfte belastete dies auch den Banken-Sektor in Europa. Der Automobilsektor war mit 2,6 Prozent neben dem Bankensektor ebenfalls schwach. Stellantis fielen um 3 Prozent, BMW 1,7 und VW um 3,9 Prozent. Renault mit ihrem hohen Russland-Exposure brachen um 6,6 Prozent ein. Die Aktien des Reifenherstellers Nokian Tyres brachen um 20 Prozent ein. Für die Finnen ist Russland einer der größten Absatzmärkte. BP (-3,9%) will seine 20-Prozent-Beteiligung an der russischen Rosneft verkaufen. Dies könne durch die Kombination aus Verkaufszwang und Kurseinbruch des Rubel zu einem Milliardenverlust werden. Eon (+2,5%) und RWE (+3,7%) profitierten von Spekulationen, dass die Restlaufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke verlängert werden könnten. Mit der Aussicht auf eine Beschleunigung der Energiewende haussierten Aktien des Sektors Erneuerbare Energien. Nordex stiegen 13,6 Prozent, Siemens Energy 10,3 Prozent und Vestas 15,1 Prozent. Hauptgewinner des russischen Angriffs waren Aktien der Rüstungsunternehmen. Rheinmetall stiegen 24,8 Prozent, Hensoldt machten einen Satz von 42,6 Prozent. Den Radar-Spezialisten Hensoldt trieb zudem ein Auftrag vom US-Militär.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Uhr Fr, 17:04 Uhr % YTD EUR/USD 1,1201 +0,4% 1,1190 1,1243 -1,5% EUR/JPY 128,89 +0,0% 129,26 129,95 -1,5% EUR/CHF 1,0286 -0,5% 1,0360 1,0435 -0,9% EUR/GBP 0,8360 +0,0% 0,8367 0,8385 -0,5% USD/JPY 115,07 -0,4% 115,55 115,60 -0,0% GBP/USD 1,3398 +0,4% 1,3374 1,3408 -1,0% USD/CNH (Offshore) 6,3159 -0,2% 6,3124 6,3144 -0,6% Bitcoin BTC/USD 40.883,11 +8,1% 38.297,65 39.527,91 -11,6%
Fluchtwährungen verzeichnen regen Zulauf: Der Dollar-Index liegt 0,1 Prozent im Plus. Yen und Franken legen gegenüber dem Dollar zu. Der Rubel geht mit 95,30 je Dollar um, nachdem er zunächst von rund 82 am Freitag bis auf fast 109 Rubel je Dollar abgewertet hatte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen Börsen herrschte angesichts des Krieges in der Ukraine und der immer schärferen Sanktionen des Westens gegen den Aggressor Russland Verunsicherung, festzumachen an zum Teil heftiger Volatilität, aber keine Panik. In China bewegten sich die Aktienkurse auf Tagessicht kaum. Analysten sahen den Boden nach dem Ausverkauf der vergangenen Woche als erreicht an. China könnte einer der Profiteure der russischen Isolation werden, hieß es. Zudem könnte es im Rahmen des jährlichen Volksdeputiertenkongresses mehr Wirtschaftsstimuli in China geben. Die Börse in Hongkong sei internationaler aufgestellt und hänge daher stärker an den internationalen Entwicklungen der Finanzmärkte. Und der Krieg in der Ukraine mit den Sanktionen belaste, hieß es zu den moderaten Abgaben in Hongkong. Dort drückten Verluste im Immobiliensektor - belastet von Liquiditätssorgen. Country Garden Holdings, Country Garden Services und Hang Lung Properties sanken um bis zu 2,9 Prozent. In Südkorea bewies der Kospi Stärke - trotz eines weiteren nordkoreanischen Raketentests. Hoffnung bereiteten die Gespräche zwischen Russen und Ukainern um einen Waffenstillstand. In Tokio standen Elektronikwerte in einem gut behaupteten Markt tendenziell unter Druck. Anleger befürchteten, dass elektronische Bauteile nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen - bzw. wegen der Sanktionen gegen russische Banken können. Advantest verloren 1,6 Prozent, Lasertec 0,2 Prozent. Im Erdölsektor stiegen Inpex um 2,6 Prozent - befeuert vom Anstieg der Ölpreise. Reedereititel zogen ebenfalls an. Titel mit Russland-Bezug wurden verkauft, so Mitsui & Co (-4,3%) und Japan Tobacco (-3,6%). Die australische Börse wurde gestützt von gestiegenen Rohstoffpreisen. Rio Tinto, BHP und BlueScope legten zwischen 3,2 und 6,25 Prozent zu. Fortescue verloren optisch 2,4 Prozent, die Titel wurden ex Dividende gehandelt. Wegen der Flut im Osten des Landes gerieten Versicherungswerte unter Druck.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
ENERCON
Eine massive Störung der europäischen Satellitenverbindung schränkt den Betrieb tausender Windenergieanlagen in Zentraleuropa ein. Das habe das Unternehmen Enercon dem Handelsblatt am Montag bestätigt. Betroffen seien demnach die Fernüberwachung und -steuerung von 5.800 Anlagen mit einer Gesamtleistung von elf Gigawatt. Ob auch Anlagen weiterer Anbieter betroffen sind, sei am Montagnachmittag noch unklar, schreibt die Zeitung. Enercon habe betonte, dass sich die Anlagen weiterhin im Betrieb befinden und derzeit keine Gefahr bestehe.
FLATEXDEGIRO
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 28, 2022 12:49 ET (17:49 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
hat im vergangenen Jahr die Umsatzerlöse um 60 Prozent auf 418 Millionen Euro gesteigert. Aufgrund des starken operativen Hebels im Online-Brokerage stieg das bereinigte EBITDA vor Marketingaufwendungen auf 223 Millionen Euro (2020: 138 Millionen Euro), wie der Online-Broker mitteilte. Der Marketinganstrengungen verdoppelten sich fast auf 46 Millionen Euro.
Mutares
Die Beteiligungsgesellschaft hat sich von dem österreichischen Logistikunternehmen Bexity getrennt. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der niederländische Logistikkonzern Raben Group Bexity übernommen. Finanzielle Details nannte Mutares nicht.
NORDEX
will die Produktion von Rotorblättern am Rostocker Güterverkehrszentrum (GVZ) per Ende Juni 2022 einstellen. Mit dem Betriebsrat sollen kurzfristig ein Interessenausgleich und ein Sozialplan verhandelt werden, um den geplanten Stellenabbau für die Betroffenen sozialverträglich zu gestalten, wie der Windanlagenhersteller mitteilte. Von der Einstellung der Produktion am GVZ wären rund 600 Mitarbeiter der weltweit rund 8.600 Mitarbeiter betroffen.
RHEINMETALL
Der Konzern hat der Bundesregierung eine umfassende Lieferung von Rüstungsgütern angeboten. Das Paket könnte unter anderem Munition, Hubschrauber sowie Ketten- und Radpanzer umfassen, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt. Das Angebot hat demnach ein Volumen von 42 Milliarden Euro.
GLAXOSMITHKLINE
Glaxosmithkline (Glaxo) plant, sein Consumer-Healthcare-Geschäft - das kürzlich in Haleon umbenannt wurde - im Juli 2022 auszugliedern und an die Börse zu bringen. Zudem legte der Konzern in einer Mitteilung Ziele für das Unternehmen fest, darunter ein mittelfristiges Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent.
UNIVERSAL MUSIC GROUP
Neil Diamond hat seinen Song-Katalog an die Universal Music Group (UMG) verkauft. UMG, das den Wert der Transaktion nicht bekannt gab, teilte mit, dass das Geschäft die Rechte an allen Aufnahmen aus Diamonds Musiker-Karriere, an 110 unveröffentlichte Titel und einem unveröffentlichten Album umfasst.
VOLVO AB
Der schwedische Lkw-Hersteller hat angesichts der anhaltenden Ukraine-Krise die Produktion und den Verkauf in Russland eingestellt, teilte das Unternehmen am Montag mit.
CHEVRON
kauft die Renewable Energy Group Inc für 3,15 Milliarden US-Dollar in bar. Das Geschäft bewertet die Renewable Energy Group mit 61,50 Dollar pro Aktie, was einem Aufschlag von etwa 57 Prozent auf einen 30-Tage-Durchschnitt entspreche. Renewable Energy ist ein Spezialist für erneuerbare Kraftstoffe.
TESLA
Die Beschäftigten der noch im Aufbau befindlichen Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide haben erstmals einen Betriebsrat gewählt. "Der neu gewählte Tesla-Betriebsrat steht vor großen Herausforderungen, hat aber auch einen großen Gestaltungsspielraum", erklärte die Leiterin des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Birgit Dietze, am Montag. Die Gewerkschaft sagte dem neu gewählten Betriebsrat Unterstützung beim Einsatz "für gute Arbeitsbedingungen für alle" zu.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2022 12:49 ET (17:49 GMT)
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