DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Institut: Lieferprobleme im Einzelhandel wieder verstärkt
Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung wieder verstärkt. 76,3 Prozent der Einzelhändler sagten demnach im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten, wie das Institut in München mitteilte. Im Januar waren es laut den Angaben noch 57,1 Prozent. "Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen."
Markit: Chinas Industrie wächst im Februar stärker als erwartet
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Februar belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,4 (Januar: 49,1) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
Chinas offizieller Industrie-PMI steigt stärker als erwartet
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im Februar nach offiziellen Angaben deutlicher als erwartet gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,2 (Januar: 50,1), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,9 Punkten prognostiziert.
Australien lässt Leitzins unverändert bei 0,10 Prozent
Die australische Zentralbank hält ihren Leitzins bei 0,10 Prozent. Die Reserve Bank of Australia erklärte nach einer Sitzung des geldpolitischen Gremiums, sie werde mit einem Zinsschritt auf die Bestätigung warten, dass die Inflation nachhaltig auf das angestrebte Zielband von 2 bis 3 Prozent eingeschwenkt sei. Der Krieg in der Ukraine habe die konjunkturellen Aussichten der Weltwirtschaft verdunkelt.
Putin fordert Entmilitarisierung der Ukraine und Anerkennung der Krim
Russlands Präsident Wladimir Putin hat als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine deren Entmilitarisierung sowie eine Anerkennung der von Russland annektierten Krim als russisches Territorium verlangt. Putin forderte zudem erneut eine "Entnazifizierung" der ukrainischen Regierung und die "Neutralität" der Ukraine, teilte der Kreml nach einem Telefonat Putins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit.
Verhandlungsteams aus Russland und Ukraine kehren in ihre Länder zurück
Die Teilnehmer der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kehren nach Angaben der Delegation aus Kiew zu Beratungen in ihre Heimatländer zurück. Beide Seiten hätten eine Reihe Themen festgelegt, zu denen es Gesprächsbedarf gebe, und hätten eine zweite Gesprächsrunde vereinbart, teilte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak mit. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski sagte, es sei vereinbart worden, die Verhandlungen fortzusetzen.
Ankara verbietet Kriegsschiffen Durchfahrt durch Bosporus
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat die Türkei eine Durchfahrt von Kriegsschiffen durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen verboten. Ankara habe die "Nachbarländer davor gewarnt, Kriegsschiffe durch das Schwarze Meer zu schicken", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montagabend. Die Türkei - wie Russland und die Ukraine ein Anrainer des Schwarzen Meers - hatte den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der vergangenen Woche scharf verurteilt.
Ungarn will Waffenlieferungen für die Ukraine nicht durchlassen
Ungarn will die Lieferung von Waffen für die Ukraine über sein Staatsgebiet nicht zulassen. "Wir werden den Transport tödlicher Waffen über ungarisches Gebiet nicht gestatten", schrieb Außenminister Peter Szijjarto auf Facebook. Szijjarto erläuterte, die Entscheidung sei getroffen worden, um die Sicherheit von ungarischen Bürgern auf beiden Seiten der Grenze zu gewährleisten. Die Militärtransporte könnten "leicht zum Angriffsziel" werden, fügte der Minister hinzu. Die EU hatte am Wochenende 450 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine freigegeben.
Finnland vollzieht Kurswechsel und liefert Waffen an die Ukraine
Nach Deutschland hat auch die finnische Regierung in einer "historischen Entscheidung" Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen. Als Reaktion auf die russische Invasion in der pro-westlichen Ukraine schicke Helsinki 1.500 Raketenwerfer, 2.500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen, teilte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen mit. "Das ist eine historische Entscheidung für Finnland", sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin. Verteidigungsminister Kaikkonen verwies auf den "Kurswechsel von Deutschland" in der Frage der Waffenlieferungen. Dieser sei "besonders bedeutsam" gewesen.
Großbritannien sperrt Häfen für russische Schiffe
Großbritannien hat als Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine alle Seehäfen für Schiffe unter russischer Flagge gesperrt. Das Verbot gelte auch für Schiffe, die in Russland registriert, in russischem Besitz oder von Russen gechartert seien, erklärte Verkehrsminister Grant Shapps am Montag im Online-Dienst Twitter. Ein entsprechendes Gesetz werde erarbeitet. Die britische Medienaufsicht Ofcom leitete unterdessen 15 Ermittlungen gegen den staatlichen russischen Rundfunksender RT wegen mangelnder Objektivität in der Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine ein.
Russland von Fußball-WM und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen
Russland wird wegen des Ukraine-Kriegs von der Fußball-Weltmeisterschaft und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Wie der Fußball-Weltverband Fifa und der europäische Verband Uefa bekanntgaben, sind die russische Nationalmannschaft und alle anderen russischen Fußball-Mannschaften bis auf Weiteres suspendiert. Die russische Nationalmannschaft, für die im März eigentlich noch Playoff-Spiele anstanden, kann somit nicht an der WM-Endrunde im Winter in Katar teilnehmen.
USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus
Die USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus. Die bei der russischen UN-Vertretung in New York angesiedelten "Geheimagenten" hätten sich an "Spionagetätigkeiten" beteiligt, "die unserer nationalen Sicherheit entgegenstehen", erklärte die US-Vertretung bei der UNO. Sie hätten damit ihre "Privilegien" eines Aufenthaltes in den USA "missbraucht".
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Kfz-Absatz Feb -18,6% gg Vorjahr
Indonesien Kernverbraucherpreise Feb +2,03% gg Vorjahr (Jan: +1,84%)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.