DJ Baerbock ruft UN-Vollversammlung zur Verurteilung Russlands auf
Von Andrea Thomas
LODZ/BERLIN (Dow Jones)--Außenministerin Annalena Baerbock hat vor ihrer Reise zur UN-Vollversammlung in New York die Geschlossenheit der Europäischen Union im Widerstand gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine betont und die internationale Staatengemeinschaft zur Unterstützung aufgerufen. "Wir wollen, dass so viele Staaten wie möglich Farbe bekennen gegen Putins Krieg. Stehen wir gemeinsam für die Prinzipien der UN-Charta ein. Das ist jetzt das Gebot der Stunde der internationalen Gemeinschaft", sagte Baerbock nach dem Treffen des "Weimarer Dreieck" mit ihren französischen und polnischen Kollegen im polnischen Lodz. Baerbock reist im Anschluss des Treffens zur Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN).
"Es kann für niemand von Interesse sein, dass der Stärkere über seinen Nachbarn herfällt. Fast jedes Land der Welt hat einen größeren, mächtigeren Nachbarn. In keiner Region der Welt ist es daher von Interesse, dass wir dieses Spiel Putins jetzt akzeptieren", so Baerbock. Den Europäern sei es in einer Woche gelungen, ein nie dagewesenes Sanktionspaket gegen Russland zu schnüren, dessen Auswirkungen dem System des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Profiteuren sehr hart aufzeigten, auf welchem Irrweg sie derzeit seien.
Putins Krieg in der Ukraine würde nicht nur für die Menschen in der Ukraine furchtbares Leid mit sich bringt, sondern auch "unglaublichen Schaden" für Russland selbst. Baerbock sagte, die Europäer versuchten, der Ukraine zu helfen. Aber diese Frage gehe die ganze Welt etwas an. Daher sei es wichtig, dass die UN-Vollversammlung das russische Vorgehen in der Ukraine verurteile.
Einheit der EU laut Polen so groß wie noch nie
Der polnische Außenminister Zbigniew Rau lobte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, dass Putins Vorgehen die europäischen Länder habe zusammenrücken lassen. "Es ist uns auf spektakuläre Weise gelungen, eine Einheit zu erreichen", sagte Rau. Er lobte ausdrücklich, dass die EU nun auch bei Energiefragen und russischen Gaslieferungen über Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 ihre Differenzen beigelegt hat. "Wir waren geteilt, jetzt sprechen wir mit einer Stimme...So eine Einheit hat es noch nie gegeben."
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian erklärte, dass es wichtig sei, neben Russland auch Belarus zu sanktionieren, da der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko Putins Kurs unterstütze und das Land wie ein Satelliten-Staat von Russland agiere. "Putin verliert den Kommunikationskrieg von diesem furchtbaren Krieg, den er angezettelt hat in der Ukraine", sagte Le Drian.
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March 01, 2022 06:57 ET (11:57 GMT)
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