DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Südkorea waren die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Unabhängigkeitsbewegung" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.30 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.344,75 -0,5% -8,7% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.147,50 -0,6% -13,3% Euro-Stoxx-50 3.816,73 -2,7% -11,2% Stoxx-50 3.588,64 -1,5% -6,0% DAX 14.090,86 -2,6% -11,3% FTSE 7.378,85 -1,1% +1,0% CAC 6.470,43 -2,8% -9,5% Nikkei-225 26.844,72 +1,2% -6,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 169,75 +2,71
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 100,16 95,72 +4,6% 4,44 +34,5% Brent/ICE 103,03 97,97 +5,2% 5,06 +33,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.922,29 1.909,02 +0,7% +13,27 +5,1% Silber (Spot) 24,64 24,41 +0,9% +0,23 +5,7% Platin (Spot) 1.059,10 1.047,95 +1,1% +11,15 +9,1% Kupfer-Future 4,50 4,44 +1,2% +0,05 +0,8%
Furcht vor einer Angebotsverknappung treibt die Ölpreise weiter nach oben. Möglicherweise werden die Mitglieder der Internationalen Energieagentur schon am Dienstag die Freigabe von Ölreserven beschließen, heißt es am Markt. Gold ist derweil abermals als sicherer Hafen gefragt.
AUSBLICK AKTIEN USA
Schwächer dürften die US-Börsen in den Dienstagshandel starten, nachdem Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gescheitert sind. Russland setzt seine Angriffe auf die Ukraine unvermindert fort und verlegt weitere Truppen und Ausrüstung in das Nachbarland. Der Ausfall russischer Öl- und Gaslieferungen als Folge der westlichen Sanktionen treibt derweil die Preise für diese Energieträger nach oben, was wiederum an den Märkten Befürchtungen befeuert, dass die ohnehin schon hohe Inflation weiter angeheizt werden könnte. Gleichzeitig hoffen Anleger jedoch darauf, dass sich der Schaden für die Wirtschaft in Grenzen halten werde. Das dürfte auch die im Vergleich zu den europäischen Märkten moderaten Abgaben erklären.
An Konjunkturdaten stehen nach der Startglocke die Februar-Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM für das verarbeitende Gewerbe zur Veröffentlichung an. Außerdem werden Januar-Daten zu den Bauausgaben veröffentlicht. Auf Unternehmensseite haben am Montag nach Börsenschluss unter anderem Workday und Zoom Geschäftszahlen vorgelegt. Während Workday (vorbörslich +4,8%) im Schlussquartal 2021 überraschend gut abschnitt, hat sich bei Zoom (-3%) das Wachstum abermals verlangsamt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Termine stehen im weiteren Tagesverlauf an:
14:00 DE/Commerzbank AG, Capital Markets Day (virtuell)
14:00 NL/Stellantis NV, Vorstellung des langfristigen Strategieplans
17:40 DE/Alstria Office Reit-AG, Jahresergebnis, Hamburg
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 4Q, San Francisco
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 1Q, Palo Alto
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- DE 14:00 Verbraucherpreise Februar (vorläufig) PROGNOSE: +0,8% gg Vm/+5,1% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+4,9% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,8% gg Vm/+5,4% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vm/+5,1% gg Vj - US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Februar (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,5 1. Veröff.: 57,5 zuvor: 55,5 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Februar PROGNOSE: 58,0 Punkte zuvor: 57,6 Punkte 16:00 Bauausgaben Januar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr schwach - Marktteilnehmer verweisen auf einen nervösen Handel bei hoher Volatilität. Die Nachrichtenlage zum Ukraine-Krieg ändert sich ständig und kann damit kaum bewertet werden. Putins Einmarsch in der Ukraine verändert die Politik in Europa und - möglicherweise - darüber hinaus. Die Einkaufsmanager-Indizes aus Europa bewegen nicht - die Daten für Deutschland, Frankreich und Europa zeigen in der Revision Abweichungen in den Nachkommastellen. Die Jahreszahlen von Covestro werden als "zweifellos supergut" eingestuft, für die Aktie geht es um 0,5 Prozent nach oben. Für Bayer geht es nach Zahlenvorlage um 1,2 Prozent nach oben. Die Citigroup sieht bei Bayer nach den Zahlen für das vierte Quartal und dem Ausblick auf 2022 einen guten Trend beim Gewinn je Aktie, ein sehr attraktives Risiko-Chance-Profil und eine attraktive Bewertung. Zalando brechen um 10 Prozent ein. Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass es Zalando in der Pandemie gelungen ist, den Umsatz deutlich zu steigern. Der Nettogewinn ist nach Aussage aus dem Handel dagegen 4 Prozent unter den Analystenschätzungen ausgefallen und auch die Dividende liege 3 Prozent unter dem Konsens. Der Ausblick auf 2022 verfehle in der Mitte der Spanne sowohl beim Umsatz wie auch beim EBIT den Konsens knapp. Bei Hellofresh (-8%) seien die Konsenserwartungen erreicht worden, missfallen dürfte die gesunkene Marge, was aber auch avisiert worden war. Linde fallen nach Zahlen um 1,4 Prozent, obwohl die Verdoppelung des Aktienrückkaufs von 5 auf 10 Milliarden Dollar und die Dividendenerhöhung positiv gesehen werden. Kräftig unter Druck stehen die Aktien von Flutter Entertainment (-14%). Hier belastet der Rutsch in die Verlustzone beim Vorsteuergewinn für 2021 durch Strafzahlungen. Ansonsten stehen Analysten den Zahlen eher positiv gegenüber.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1176 -0,4% 1,1209 1,1244 -1,7% EUR/JPY 128,29 -0,6% 128,93 129,64 -2,0% EUR/CHF 1,0253 -0,4% 1,0291 1,0326 -1,2% EUR/GBP 0,8335 -0,3% 0,8348 0,8382 -0,8% USD/JPY 114,78 -0,2% 115,04 115,26 -0,3% GBP/USD 1,3409 -0,1% 1,3425 1,3417 -0,9% USD/CNH (Offshore) 6,3153 +0,0% 6,3139 6,3120 -0,6% Bitcoin BTC/USD 44.431,59 +3,0% 43.448,13 41.149,96 -3,9%
Der andauernde Ukraine-Krieg treibt Anleger in "sichere Häfen". Am Devisenmarkt sind dies die Fluchtwährungen Dollar, Yen und Schweizer Franken. Der Dollarindex steigt um 0,3 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen Finanz- und Aktienmärkten hat sich am Dienstag trotz des andauernden Krieges in der Ukraine eine gewisse Stabilisierung und Erholung gezeigt. Trotz der harten und zum Teil bereits wirkenden Sanktionen gegen Russland zeigte man sich an den asiatischen Märkten auch erleichtert, dass es derzeit keine noch schärferen Schritte gegen Russland gibt. Die Kursgewinne der chinesischen Börsen erklärten Marktteilnehmer auch mit dem anstehenden Nationalen Volkskongress. Vor diesem Ereignis liefen Aktien meist gut. Daneben überzeugte der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor mit einem Anstieg im Februar. In Tokio führten Logistik- und Wehrtechnikwerte den Markt an. Mitsui O.S.K. Lines kletterten um 6,2 und Mitsubishi Heavy Industries um 5,1 Prozent, IHI zogen um 3,6 Prozent an. Toyota Motor (-0,3%) teilte mit, dass alle 14 Fabriken in Japan am Dienstag geschlossen würden, nachdem bei einem ihrer Zulieferer ein Problem mit dem Computersystem aufgetreten sei. Ein Toyota-Sprecher sagte, es sei nicht klar, wann die Werke wieder geöffnet werden. In Australien erhielt die Börse Unterstützung von der Notenbank, die den Leitzins trotz des Inflationsdrucks auf Rekordtief hielt. Der zinssensible Technologiesektor zog um 5,7 Prozent an. Die im ASX gelisteten Block-Papiere schossen um weitere 13 Prozent in die Höhe und bauten die Gewinne der vergangenen drei Sitzungen auf 51 Prozent aus. Der US-Bezahlriese hatte positive Quartalszahlen vorgelegt.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen verharren auch am Dienstag auf hohem Niveau. Nachdem das Treffen der Unterhändler aus Russland und der Ukraine über einen möglichen Waffenstillstand am Vortag zwar keinen Erfolg brachte, allerdings noch die Zuversicht auf ein weiteres Treffens offen ließ, ist dies schon wieder Vergangenheit. Nach Aussage eines Marktteilnehmers steigt am Vormittag die Risikoscheu bereits wieder. Er verweist dabei auf Aussagen des russischen Verteidigungsministers per Interfax, demzufolge der Krieg gegen die Ukraine weitergeführt werde, bis das Ziel erreicht sei. Die russischen CDS-Prämien notieren bei 1.860 nach 1.973 am Vortag. Im Vergleich dazu notieren die CDS-Prämien für Südafrika bei 225, die der Türkei bei 583.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
ADIDAS
hat den Verkauf der US-Fitnessmarke Reebok an Authentic Brands Group zum 28. Februar abgeschlossen. Der Sportartikelkonzern hat laut Mitteilung den überwiegenden Teil des Gesamtkaufpreises in Höhe von 2,1 Milliarden Euro in bar erhalten.
BASF
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 01, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
baut eine neue große Produktionsanlage für Alkylethanolamine am Verbundstandort im belgischen Antwerpen. Nach der für 2024 geplanten Inbetriebnahme wird die weltweite jährliche Produktionskapazität der Stoffgruppe um fast 30 Prozent auf mehr als 140.000 Tonnen steigen, teilte das Unternehmen in Ludwigshafen mit.
BAYER
hat im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz deutlichen Wachstums weniger verdient. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) ging um 2,5 Prozent auf 11,18 Milliarden Euro zurück, die entsprechende Marge fiel um 2,3 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent, wie der Pharma- und Agrarkonzern in Leverkusen mitteilte.
BEIERSDORF
hat im abgelaufenen Jahr dank der Erholung bei Tesa und Consumer operativ und unter dem Strich wieder mehr verdient und den Umsatz gesteigert. Als Dividende will der DAX-Konzern für 2021 unverändert 0,70 Euro je Aktie ausschütten.
COMMERZBANK
wird dank einer guten Entwicklung im Kundengeschäft und steigender Zinsen in Polen zuversichtlicher. Die Bank hob die in ihrer "Strategie 2024" definierten Ziele für die Erträge, den operativen Gewinn und die Eigenkapitalrendite an, wie das Institut anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte. Dadurch sei es möglich, mehr Geld als bisher vorgesehen an die Aktionäre auszuschütten.
AUTO1
hat sich weitere Finanzmittel gesichert, um den Fahrzeugbestand auszubauen. Wie der Online-Gebrauchtwagen-Marktplatz mitteilte, wurde eine bestehende Verbriefungslinie zur Finanzierung des Bestands von 485 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro erhöht. Zudem wurde eine Verlängerung der Verbriefungslinie bis 2024 vereinbart.
DEUTSCHE BANK
Die Deutsche Bahn verliert ihr für Infrastruktur zuständiges Vorstandsmitglied Ronald Pofalla. Wie die Bahn mitteilte, verlässt der 62-jährige Jurist die Deutsche Bahn AG Ende April auf eigenen Wunsch.
SCOUT24
hat dank eines soliden Schlussquartals die eigenen Erwartungen vergangenes Jahr erreicht beziehungsweise leicht übertroffen. Für das neue Jahr kündigte der im MDAX notierte Betreiber des Portals Immoscout24 weitere Investitionen an, weshalb das erwartete Gewinnwachstum erneut hinter dem Umsatzplus liegen dürfte.
SYMRISE
ist im vergangenen Jahr dank eines zunehmend normalisierten Verbraucherverhaltens und einer anziehenden Nachfrage gewachsen und hat das Konzernergebnis überproportional gesteigert. Die Aktionäre sollen an der guten Entwicklung mit einer höheren Dividende von 1,02 Euro je Aktie teilhaben, nachdem sie im Vorjahr 97 Cent je Aktie erhalten haben.
MV WERFTEN
Das Amtsgericht Schwerin hat für die MV-Werften-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Betroffen sind acht Unternehmen an den drei Werft-Standorten in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte. Damit kann ein Großteil der zuletzt rund 2.000 Beschäftigten in Transfergesellschaften wechseln, die vom Bund und vom Land finanziert werden.
VONOVIA
hat den Vertrag von CEO Rolf Buch vorzeitig um fünf Jahre verlängert. Der im Februar 2023 auslaufende Vertrag wurde bis Februar 2028 verlängert, wie der Aufsichtsrat der Vonovia SE nach seiner Sitzung bekanntgab.
AURELIUS
trennt sich von der Fernhochschule AKAD University. Für einen Kaufpreis von über 45 Millionen Euro geht Deutschlands älteste private Fernhochschule an den strategischen Käufer Galileo Global Education, wie die Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA mitteilte. Damit liege der Kaufpreis deutlich über dem zuletzt berechneten Net Asset Value von 25 Millionen Euro.
NEMETSCHEK
hat ihren Vorstand um ein viertes Mitglied erweitert. Wie der im MDAX und TecDAX notierte Anbieter von Softwarelösungen für Bau- und Infrastrukturprojekte mitteilte, bestellte der Aufsichtsrat Yves Padrines zum Vorstandsvorsitzenden.
A.P. MOELLER-MAERSK
stoppt wegen des Ukraine-Kriegs vorläufig alle Lieferungen nach Russland. Russische Häfen würden "bis auf Weiteres" nicht mehr angelaufen, teilte Maersk am Dienstag mit. Ausnahmen gelten demnach aber für Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und weiteren humanitären Gütern. Fahrten in die Ukraine hatte Maersk bereits aus Sicherheitsgründen gestoppt.
FLUTTER ENTERTAINMENT
hat 2021 einen Vorsteuerverlust verbucht. Belastet wurde das Ergebnis von nicht-zahlungswirksamen Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 543 Millionen Pfund (rund 650 Millionen Euro). Wie der Wett- und Glücksspieleanbieter mit Sitz in Dublin mitteilte, lag der Verlust vor Steuern bei 288 Millionen Pfund, gegenüber einem Gewinn von 1 Million Pfund im Vorjahr.
JULIUS BÄR
startet am Mittwoch ihr im Februar angekündigtes neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 400 Millionen Schweizer Franken. Das Rückkaufprogramm wird voraussichtlich bis Ende Februar 2023 dauern, wie Julius Bär mitteilte.
GENERALI
will den amtierenden Verwaltungsratsvorsitzenden der italienischen Börse, Andrea Sironi, zum neuen Verwaltungsratschef machen.
SHELL
hat Sinead Gorman mit Wirkung zum 1. April zur Finanzvorständin bestellt. Die amtierende CFO Jessica Uhl tritt am 31. März zurück, wie die Shell plc mitteilte.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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