DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Biden: "Diktator" Putin isolierter als jemals zuvor
US-Präsident Joe Biden hat seine Rede zur Lage der Nation für eine Generalabrechnung mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine genutzt. Biden bezeichnete Putin vor dem Kongress als "russischen Diktator", der inzwischen international so isoliert sei wie nie zuvor. Der Präsident kündigte zudem eine Sperrung des US-Luftraums für russische Flugzeuge an. Putin habe versucht, mit dem Angriff auf die Ukraine "die Grundfesten der freien Welt zu erschüttern", sagte Biden in seiner ersten sogenannten State of the Union Address vor beiden Kongresskammern. Der russische Präsident habe sich aber "schwer verkalkuliert".
Russische Armee meldet Einnahme von Cherson
Die russische Armee hat die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. "Einheiten der russischen Streitkräfte haben die Regionalhauptstadt Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die "zivile Infrastruktur" und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionierten weiterhin normal. Die Schwarzmeer-Stadt war in den vergangenen Tagen bereits von russischen Soldaten eingekesselt worden.
Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Bei einer Sitzung des belarussischen Sicherheitsrats sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge, dass "fünf taktische Bataillonsgruppen" zusätzlich zum "Schutz" der Grenzregion im Süden entsandt werden sollen. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.
Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine
Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt Charkiw angegriffen hätten. "Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet und haben ein örtliches Krankenhaus angegriffen", erklärte die ukrainische Armee auf dem Nachrichtendienst Telegram. "Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt."
Weltbank kündigt Hilfspaket über drei Milliarden Dollar für Ukraine an
Die Weltbank hat ein Hilfspaket in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar für die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt. "Mindestens 350 Millionen Dollar" Soforthilfen sollen bereits diese Woche freigegeben werden, erklärte die Weltbank gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF wies zudem daraufhin, dass der Ukraine bereits ein bis Juni laufendes Finanzierungsprogramm mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Dollar zur Verfügung steht.
Südkorea sanktioniert sieben russische Banken
Südkorea hat sich Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Das Land setzte sieben russische Banken auf die Sanktionsliste und verbot den Handel mit neuen russischen Staatsanleihen. Finanztransaktionen mit Sberbank, VEB, PSB, VTB, Otkritie, Sovcom und Novikom und deren Tochtergesellschaften werden gemäß den US-Sanktionen ausgesetzt, wie das Finanzministerium in Seoul mitteilte. Südkoreanische Finanzinstitute sollen außerdem den Handel mit russischen Staatsanleihen unterlassen, die ab dem 2. März ausgegeben werden.
Erdogan fordert von EU "gleiche Sensibilität" für die Türkei wie für Ukraine
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat von der EU für sein Land die "gleiche Sensibilität" gefordert wie für die Ukraine. Die Türkei begrüße die Bemühungen um eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union, sagte Erdogan in Ankara. "Dazu war eine Katastrophe notwendig. Die Türkei wird nicht auf eine Katastrophe warten."
Habeck sieht Deutschland bei Gas-Lieferstopp gut vorbereitet
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mit Blick auf die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas betont, für den Fall eines Lieferstopps sei man gut vorbereitet. "Für den jetzt laufenden Winter und den Sommer kann ich Entwarnung geben. Wir haben Maßnahmen ergriffen, gegen den Leerlauf der Speicher anzuarbeiten. Das würden wir gut überstehen", sagte Habeck im Deutschlandfunk.
Vzbv: Abschaffung der EEG-Umlage muss komplett bei Verbrauchern ankommen
Der Verbraucherverband vzbv hat Pläne der Regierung begrüßt, die Entlastung nach dem Ende der EEG-Umlage an die Endkunden weiterzugeben - er fordert aber weitergehende Maßnahmen. "Es ist gut, dass die Bundesregierung die Einsparungen bei der Abschaffung der EEG-Umlage sofort, vollständig und transparent an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben will", sagte Thomas Engelke vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Jedoch müsse auch die Umsatzsteuer für Privathaushalte "anteilig gesenkt werden".
Berenberg: Geringes Ansteckungsrisiko für Banken durch Ukraine-Krieg
Der europäische Bankensektor hat nach Aussage von Berenberg-Analyst Kallum Pickering ein nur geringes Risiko, wegen des Ukraine-Kriegs Probleme zu bekommen. "Im Durchschnitt ist das direkte Engagement in der russischen Wirtschaft und ihren Märkten gering", schreibt Pickering in einem Kommentar. Indirekte Engagements - zum Beispiel für Unternehmen mit Russland-Exponierung - seien schwieriger zu berechnen, dürften aber angesichts des Umfangs des grenzüberschreitenden Geschäfts gering sein.
Nordea: Normalisierung der EZB-Politik höchstens verschoben
Die Analysten von Nordea erwarten, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche die geplante Normalisierung der Geldpolitik nicht ad acta legen, sondern höchstens verschieben wird. Voraussetzung sei, dass die Intensität des Ukraine-Kriegs nicht zunehme und keine neuen Sanktionen hinzukämen.
Australiens Wirtschaft kommt im vierten Quartal in Schwung
Die australische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 wieder kräftig in Schwung gekommen, da die Verbraucherausgaben nach dem Ende der Lockdowns, die große östliche Bundesstaaten lahmlegten, sprunghaft anstiegen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 3,5 Prozent erwartet. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 4,2 Prozent höher. Die Prognose hatte auf 4,1 Prozent gelautet.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Nationwide Hauspreisindex Feb +1,7% gg Vm; +12,6% gg Vj
GB/Nationwide Hauspreisindex PROG: +0,6% gg Vm: +10,8% gg Vj
Südkorea Index Frühindikatoren Jan 100,1 (Dez: 100,2)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 02, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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