
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
RUSSLAND-AKTIVA - Die russische Regierung hat am Dienstag ein Dekret angekündigt, das es ausländischen Investoren vorübergehend verbieten soll, sich von ihren Aktiva in Russland zu trennen. So will Moskau offensichtlich verhindern, dass die westlichen Konzerne ihre Anteile an russischen Projekten abstoßen. Wie die Regelung genau aussehen soll, ist aber noch ungewiss. Westliche Konzerne bestätigen unter der Hand, dass das die Lage schwieriger macht. Juristen versuchen zu verstehen, was genau die neuen Regeln bedeuten. Der Schritt Moskaus könnte den Abzug der Unternehmen zumindest verzögern. (FAZ)
RUSSLAND-FONDS - Russland-exponierte Fonds mit einem Gesamtvermögen von mehr als 4 Milliarden Euro sind in Europa eingefroren worden. Mindestens 22 Vermögensverwalter, darunter JPMorgan, BlackRock, BNP Paribas, Franklin Templeton, Amundi, UBS, Schroders, Liontrust, Danske Bank, East Capital und Pictet, haben ihre Fonds seit dem Einmarsch eingefroren, was bedeutet, dass die Anleger nicht wissen, wann sie ihr Geld aus diesen Vehikeln abziehen können. (Financial Times)
SWIFT - Der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hat die Sanktionen der EU gegen russische Banken als unzureichend kritisiert. "Die bisherigen Swift-Sanktionen sind deutlich erweiterbar, vor allem auf die verbleibenden Großbanken und andere Sektoren", sagte Weber. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
GETREIDE - Angesichts steigender Getreidepreise infolge des Kriegs im wichtigen Anbauland Ukraine haben Landwirtschaftsvertreter und Hilfsorganisationen vor einer globalen Krise und wachsendem Hunger auf der Welt gewarnt. "Die Getreidepreise am Weltmarkt sind bereits im vergangenen Herbst im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach den Corona-Lockdowns stark angestiegen. Dies setzt sich mit Putins Krieg weiter fort", sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
BUNDESWEHR - SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat angekündigt, dass die zusätzlichen Mittel für die Bundeswehr nicht zu Kürzungen in anderen Bereichen des Bundeshaushalts führen werden. Das sei durch den Weg über ein Sondervermögen gesichert. "Das Sondervermögen hat mehrere Vorteile", sagte Mützenich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Unter anderem schaffe es Planungssicherheit für die bestmögliche Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten, so Mützenich. (Redaktionsnetzwerk Deutschland).
SCHULDENBREMSE - Angesichts des Sondervermögens in Höhe von 100 Milliarden Euro, das Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die Bundeswehr plant, wachsen in der grünen Bundestagsfraktion die Zweifel an der Haltbarkeit der Schuldenbremse. "Es ist richtig, dass die Ampel jetzt schnell und entschlossen neuen finanziellen Spielraum schafft", sagte Jamila Schäfer, Außen- und Finanzpolitikerin der Grünen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dazu gehöre auch eine ergebnisoffene Prüfung der Schuldenbremse. (Funke Mediengruppe)
AUTOINDUSTRIE - Russlands Angriff auf die Ukraine wird für die Autobauer in Europa ein immer größeres Problem. Nach Volkswagen müssen auch Porsche und BMW Teile ihrer Produktion unterbrechen. Bei Audi stehen ab Montag im Werk in Ingolstadt die Produktionsbänder für die Modelle A4 und A5 bis zum 11. März still. In Neckarsulm wird die Produktion des A6 und des A7 von Montag bis zum 18. März ruhen. Betroffen ist auch die Produktion des Elektromodells e-tron GT und des Sportwagens R8 ab Montag in den Böllinger Höfen. "In Anbetracht der aktuellen Lage rechnet Audi Ende dieser Woche mit weiteren Änderungen", teilt die VW-Tochter mit. Branchenbeobachter erwarten auch bei Mercedes Ausfälle. Andere europäische Autobauer dürfte es ebenfalls treffen. (Handelsblatt)
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March 03, 2022 01:11 ET (06:11 GMT)
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