DJ MARKT USA/Knapp behauptet - Ukrainekrieg und Inflationssorgen belasten
An den US-Börsen zeichnen sich zur Eröffnung am Donnerstag kleine Verluste ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich knapp behauptet, allerdings haben die Kurse am Mittwoch kräftig zugelegt. Das Geschehen wird unverändert vom Krieg in der Ukraine und Inflationssorgen überschattet. Etwas Unterstützung kommt von der Nachricht, dass Russland und die Ukraine am Donnerstag wieder miteinander verhandeln wollen.
Mit Erleichterung reagierten Anleger auch auf Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Mittwoch: Powell sagte während seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses, dass bei der kommenden Fed-Sitzung in diesem Monat eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte angemessen sei. Er zerstreute damit Befürchtungen eines Zinsschritts von 50 Basispunkten, die zuvor von anderen Notenbankvertretern geschürt worden war. Powell wird am Donnerstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats sprechen, dürfte dort aber im Wesentlichen die Aussagen vom Mittwoch wiederholen.
Daneben muss der Markt eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten. Schon vor Handelsbeginn werden Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft aus dem vierten Quartal und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der vergangenen Woche veröffentlicht. Nach der Startglocke folgen die Service-Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM sowie die Januar-Daten zu den Auftragseingängen der Industrie.
Geschäftszahlen haben am Mittwoch nach Börsenschluss Splunk und Okta vorgelegt. Splunk (vorbörslich +2,5%) hat im vierten Quartal den Umsatz gesteigert und einen geringeren Verlust als erwartet verzeichnet. Okta (-4,8%) schnitt im Schlussquartal ebenfalls besser als befürchtet ab, kündigte aber hohe Investitionen an. Das befeuerte Befürchtungen, das Unternehmen könnte noch tiefer in die roten Zahlen rutschen.
Die Ölpreise setzen ihren Anstieg derweil fort, was Inflationssorgen weitere Nahrung gibt. Als Folge der westlichen Sanktionen wird weniger russisches Öl nachgefragt. Überdies habe sich die Opec+-Länder, zu denen auch Russland gehört, am Mittwoch darauf verständigt, die Fördermengen nicht über das zuvor schon beschlossene Maß hinaus zu erhöhen.
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March 03, 2022 06:20 ET (11:20 GMT)
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