BERLIN (dpa-AFX) - Die Wehrbeauftragte Eva Högl hat sich für eine Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht und freiwilliges Engagement in der Gesellschaft ausgesprochen. "Es gibt einen ganz enormen Bedarf in unserer Gesellschaft gerade von jungen Leuten, sich zu engagieren", sagte die SPD-Politikerin am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". "Wenn es über die Freiwilligkeit nicht ausreicht, dann gerne auch ein bisschen mehr in Richtung Pflicht." Aktuell aber sei das eine theoretische Diskussion, betonte Högl. "In der gegenwärtigen Situation mit dem fürchterlichen Krieg in der Ukraine hilft diese Debatte im Moment nicht weiter." Jetzt seien andere Maßnahmen nötig, um gutes Personal für die Bundeswehr zu gewinnen.
Wichtig sei, dass die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber werde. Dazu solle auch das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte, 100 Milliarden Euro schwere Aufrüstungsprogramm beitragen. Als allererstes müsse von dem Geld die persönliche Ausstattung der Soldaten verbessert werden. "Aber es geht auch um großes Gerät", sagte Högl. Sie sei "ganz sicher", dass die SPD das geplante Sondervermögen geschlossen mittragen werde./tam/DP/zb