MOSKAU (dpa-AFX) - Nach Berichten über einen Brand in einem Gebäude des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist dort russischen Angaben zufolge keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Russische Truppen hätten bereits seit dem vergangenen Montag die Kontrolle "über die Stadt Enerhodar, das Kernkraftwerk Saporischschja und das angrenzende Gebiet", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitagvormittag zudem mit. Das Personal in Europas größtem Atomkraftwerk arbeite normal weiter, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow der Agentur Interfax zufolge.
Konaschenkow warf Kiew vor, mit den Berichten über den Brand eigene Interessen zu verfolgen: "Der Zweck der Provokation des Kiewer Regimes in der Nuklearanlage ist ein Versuch, Russland der Schaffung einer Brutstätte radioaktiver Kontamination zu beschuldigen", sagte Konaschenkow.
Nach dem Vorrücken russischer Truppen bei Saporischschja war offenbar in der Nacht zu Freitag ein Feuer in einem Gebäude der Anlage ausgebrochen. Am Morgen wurde es nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums gelöscht. Gebrannt habe ein Trainingskomplex. Es sei keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden, teilte die ukrainische Aufsichtsbehörde mit. Russische Truppen hätten das Kraftwerk besetzt./cht/DP/jha