DJ Bitkom: Firmen sollten wegen Ukraine-Krieg Cyberraum stärker schützen
BERLIN (Dow Jones)--Der Digitalverband Bitkom hat Unternehmen angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dringend zu stärkeren Schutzmaßnahmen für ihren digitalen Raum aufgerufen. Sie sollten klare Verantwortlichkeiten festlegen und die Mitarbeiter sensibilisieren. In den ersten Tagen der russischen Invasion habe der digitale Raum nur eine nachgelagerte Rolle gespielt. Mit zunehmender Kriegsdauer könne sich dies ändern. Das könne unmittelbare Konsequenzen für Deutschland und seine Wirtschaft haben, warnte Bitkom.
"Es gibt keinen Grund zur Panik, aber mit dem Angriffskrieg Russlands ist auch im deutschen Cyberraum volle Aufmerksamkeit und größtmögliche Wachsamkeit aller Unternehmen, Organisationen und staatlichen Stellen geboten", sagte Bitkom-Sicherheitsexperte Sebastian Artz.
Der Verband riet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, in der aktuellen Situation fünf Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Um Risiken und Auswirkungen von Cyberangriffen zu minimieren, sollten die Firmen erstens ihre Betriebssysteme und Software auf den aktuellen Stand bringen und Sicherheitsupdates zügig einspielen.
Um im Angriffsfall reaktionsfähig zu sein, brauche es zweitens die klare Definition von Verantwortlichkeiten im Sicherheitsbereich und die Einrichtung entsprechender Anlaufstellen sowohl intern als auch bei externen Dienstleistern.
Drittens gehe es darum, die Beschäftigten für das erhöhte Risiko von Cyberangriffen zu sensibilisieren, riet Bitkom. Für den Fall eines Angriffs sollte im Unternehmen viertens ein Notfallplan bereitliegen, der das weitere Vorgehen dokumentiert. Neben den technischen Schritten, die eingeleitet werden müssen, sollte der Plan auch organisatorische Punkte wie die Kontaktdaten relevanter Ansprechpersonen im Unternehmen sowie die Notfallkontakte der offiziellen Anlaufstellen beinhalten.
Abschließend empfahl Bitkom den Unternehmen, die Meldungen von Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie der Allianz für Cybersicherheit (ACS) stets zu beobachten.
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March 04, 2022 04:33 ET (09:33 GMT)
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