BERLIN (dpa-AFX) - Das Bundesgesundheitsministerium sieht weiterhin noch keine flächendeckende Entspannung des Corona-Infektionsgeschehens in Deutschland. Es sehe so aus, dass der Höhepunkt der fünften Welle tatsächlich in der Mehrheit der Bundesländer überschritten sei - dies gelte aber nicht für alle, sagte ein Sprecher am Freitag in Berlin. Insgesamt habe man es nach wie vor mit einer recht hohen Inzidenz zu tun, in einigen Bundesländern stiegen die Inzidenzen weiterhin.
Minister Karl Lauterbach rief zu weiterer Vorsicht beim Corona-Kurs im Frühling auf. "Wir müssen wachsam sein", sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend bei einer Online-Diskussion der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Es sei richtig, dass die aktuell dominierende Omikron-Virusvariante nicht so gefährlich sei wie die Delta-Variante. Durch die höheren Infiziertenzahlen gebe es aber weiterhin ein Niveau von etwa 200 Todesfällen am Tag. "Das ist kein stabiler Zustand."
Lauterbach bekräftigte, dass auch nach dem von Bund und Ländern beschlossenen Wegfall aller tiefgreifenden Corona-Beschränkungen zum 20. März "bestimmte Basisschutzmaßnahmen" weiter nötig seien. Bei den laufenden Beratungen über eine neue bundesweite Rechtsbasis dafür gehe es daher um etwas, das "eine unmittelbare Antwort" auf eine möglich erneue Verschärfung der Corona-Lage ermögliche.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen leichten Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Es gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen mit nun 1196,4 an - nach 1174,1 am Vortag. Die Gesundheitsämter meldeten 217 593 neue Fälle an einem Tag. Registriert wurden 291 weitere Todesfälle binnen 24 Stunden./sam/DP/eas