BERLIN (dpa-AFX) - Der Straßenbau und andere Bauvorhaben werden nach Branchenangaben durch die Russland-Sanktionen teurer. Schon jetzt müsse für Bitumen für den Asphalt sowie für Stahl deutlich mehr bezahlt werden, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Freitag mit. Weil wichtige Raffinerien von Russland abhängig seien, könne ein Drittel der Bitumenversorgung ausfallen. Aus Russland, der Ukraine und Weißrussland komme 30 Prozent des Stahls, der in Deutschland verbaut werde, außerdem Rohstoffe wie Nickel und Titan.
"Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten aktuell nur noch wenige Angebote für Stahlmatten, Träger, Stabstahl und Bleche. Auch Rohre und Aluminiumprodukte sind betroffen", erläuterte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. "Die Hersteller von Leitplanken für Straßen haben ihre Lieferungen eingestellt."
Der Verband forderten Gegenmaßnahmen, etwa Stoffpreisgleitklauseln, auch für laufende Verträge. Diese Klauseln ermöglichen Bauunternehmen Nachforderungen beim Auftraggeber, wenn die Preise für Baustoffe während der Bauphase stark steigen. Zudem müsse Deutschland mit einer nationalen Rohstoffstrategie verhindern, bei einzelnen Rohstoffen von wenigen Anbietern abhängig zu sein./bf/DP/stk