DJ US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen im Februar
Von Josh Mitchell
WASHINGTON (Dow Jones)--Das US-Jobwachstum hat im Februar die Erwartungen deutlich übertroffen, während die Arbeitslosenquote spürbar fiel. Das sind Anzeichen für einen robusten Arbeitsmarkt, während sich die Fed auf eine Zinserhöhung vorbereitet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 678.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 440.000 Jobs erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 92.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für Januar nun ein Stellenplus von 481.000 (vorläufig: 467.000) und für Dezember von 588.000 (vorläufig: 510.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im Februar auf 3,8 von 4,0 Prozent, während Ökonomen nur einen Rückgang auf 3,9 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - war wenig verändert bei 62,3 Prozent. Die US-Stundenlöhne stagnierten gegenüber dem Vormonat bei 31,58 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 5,1 Prozent höher.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed trotz des Krieges in der Ukraine bei der nächsten Sitzung eine geldpolitische Wende vollziehen und den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird. Fed-Chef Jerome Powell sagte bei seiner Kongressanhörung, angesichts der hohen Inflation, der starken Nachfrage und des angespannten Arbeitsmarktes wäre es angemessen, wenn die Zentralbank in zwei Wochen den Leitzins anheben würde.
Die US-Notenbank steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre Geldpolitik zu straffen, ohne Verwerfungen an den Finanzmärkten zu verursachen. Wegen der hohen Inflation war zwischenzeitlich sogar über eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte spekuliert worden, doch wegen dem Krieg und der damit verbundenen Unsicherheit für Wirtschaft und Märkte wurde diese Spekulation wieder ausgepreist.
Mitarbeit: Andreas Plecko
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March 04, 2022 08:39 ET (13:39 GMT)
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