BERLIN (dpa-AFX) - Nach einem Brand auf dem Gelände eines ukrainischen Atomkraftwerks informieren das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz auf ihren jeweiligen Webseiten fortlaufend über die Gefährdungslage. "Nach russischem Beschuss in der Ukraine ist im Atomkraftwerk Saporischschja nach Informationen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO; englisch International Atomic Energy Agency, IAEA) ein Feuer ausgebrochen. Das Ausmaß der Schäden ist bislang unklar", schrieb das Ministerium am Freitagmorgen. Das Feuer sei von den ukrainischen Einheiten des staatlichen Rettungsdienstes gelöscht worden, hieß es weiter. Alle radiologischen Messwerte an dem Kraftwerk bewegten sich "weiter im normalen Bereich".
Das BMUV und das Bundesamt für Strahlenschutz erklärten, fortlaufend über relevante Entwicklungen zu informieren. Deutschland verfüge seit vielen Jahren über Instrumente zur Bewertung einer radiologischen Lage, beispielsweise das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS, hieß es dazu. "Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben."
Beide Behörden raten nach wie vor "dringend von einer selbstständigen Einnahme von Jodtabletten ab". Eine Selbstmedikation berge erhebliche gesundheitliche Risiken und habe aktuell "keinerlei Nutzen". Das Bundesumweltministerium teilte darüber hinaus mit, dass die Zuständigkeit für die Bevorratung und Verteilung der Jodtabletten bei den einzelnen Bundesländern liege. Im Auftrag des Ministeriums beschaffe das Bundesamt für Strahlenschutz die nötigen Bestände und übergebe sie an die Länder.
Insgesamt würden in Deutschland 189,5 Millionen Kaliumiodidtabletten (Jodtabletten) in den einzelnen Bundesländern vorgehalten, die bei einem Ereignis, bei dem radioaktives Jod in der Luft zu erwarten ist, in den möglicherweise betroffenen Gebieten durch die Katstrophenschutzbehörden verteilt würden. Aktuell gebe es aber keinen Hinweis auf ein solches Ereignis.
Bürger können sich sowohl auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz als auch auf der Webseite "jodblockade.de" über die nukleare Sicherheitslage informieren./faa/DP/eas