KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Einen Tag nach einer zweiten Runde von Verhandlungen haben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Behinderung von Fluchtkorridoren für Zivilisten vorgeworfen. "Die Ukraine hat alle notwendigen Anfragen an internationale Organisationen zur Schaffung spezieller Korridore (...) abgeschickt", sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Olha Stefanischtschyna am Freitag laut einer Mitteilung. "Leider gab es dazu keine Zustimmung der russischen Seite."
Aus dem russischen Außenministerium hieß es hingegen, man habe sich bezüglich der Korridore mit den Vereinten Nationen in Verbindung gesetzt. Vize-Außenminister Sergej Werschinin habe dabei auch "den destruktiven Charakter der Aktionen der ukrainischen Behörden" betont, "die den freien Austritt der Zivilbevölkerung in sichere Gebiete entlang der von russischer Seite eingerichteten humanitären Korridore verhinderten", hieß es aus Moskau.
Am Donnerstag hatten sich eine russische und eine ukrainische Delegation im Westen von Belarus auf humanitäre Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Eine dritte Verhandlungsrunde könnte an diesem Wochenende stattfinden./haw/DP/nas