
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen im Februar
Das US-Jobwachstum hat im Februar die Erwartungen deutlich übertroffen, während die Arbeitslosenquote spürbar fiel. Das sind Anzeichen für einen robusten Arbeitsmarkt, während sich die Fed auf eine Zinserhöhung vorbereitet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 678.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 440.000 Jobs erwartet.
Putin: Friedensgespräche zu Ukraine erst nach Erfüllung russischer Forderungen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seinem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigt, ein Ukraine-Friedensdialog sei nur dann möglich, wenn "alle russischen Forderungen" erfüllt würden. Dies erklärte der Kreml am Freitag. Zudem bestritt Putin, dass die russischen Streitkräfte ukrainische Städte bombardieren würden. Berichte über "die angeblich andauernden Luftangriffe auf Kiew und andere Großstädte sind grobe Propagandafälschungen", hieß es in der Erklärung.
Erdgas-Preis in Europa überschreitet erstmals Marke von 200 Euro
Als Folge des Ukraine-Kriegs hat der Erdgaspreis in Europa ein neuen historischen Höchststand erreicht und erstmals die Marke von 200 Euro pro Megawattstunde geknackt. Am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF wurde die Megawattstunde Erdgas am Freitag für 213,895 Euro gehandelt. Bislang kommen rund 40 Prozent von Europas Erdgas-Importen aus Russland.
Brasiliens Wirtschaft wächst im vierten Quartal wieder
Die brasilianische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 wieder gewachsen, nachdem es zuvor zwei Quartale in Folge eine Schrumpfung gegeben hatte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde berichtete. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 1,6 Prozent höher.
DZ Bank: EZB forciert Tempo der APP-Käufe
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Ansicht von DZ-Bank-Analyst Christian Reicherter in der nächsten Woche beschließen, die Anleihekäufe unter dem APP-Programm mit Ende des PEPP-Programms stärker als bisher avisiert aufzustocken. "Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Unwägbarkeiten gehen wir davon aus, dass die Notenbank das monatliche Kauftempo temporär sogar auf 60 Milliarden Euro ausweiten wird", schreibt er in seinem Ausblick.
Rabobank: EZB hebt APP-Volumen im 2Q wie geplant an
Die Analysten der Rabobank erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Nettoanleihekäufe unter dem APP-Programm wie im Dezember und Februar kommuniziert im zweiten Quartal auf 40 (derzeit: 20) Milliarden Euro anheben wird. "Die EZB könnte ihre Guidance für das APP-Tempo anpassen, um ein hawkishes Signal zu setzen und etwas mehr Flexibilität zu schaffen", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag. Damit könnten sie sich auf die Ankündigung eines schnelleren Taperings im April/Juni vorbereiten.
Außenhandel rechnet mit tiefgreifenden Einschnitten wegen Ukraine-Krieg
Der russische Angriff auf die Ukraine wird nach Ansicht des deutschen Außenhandels tiefgreifende Einschnitte auch für den gesamten Handel mit sich bringen. Die Folgen seien "substanziell", auch wenn der Anteil des deutschen Außenhandels mit der Ukraine und Russland am Gesamtvolumen nur bei unter 3 Prozent liege, erklärte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Denn neben steigenden Energiekosten dürfte auch der Handel mit nicht sanktionierten Wahren beeinträchtigt werden. Dazu zählen laut BGA die Importe von Rohstoffen, wie etwa Aluminium, Kohle oder Weizen.
Erstmals Mehrheit in Schweden für Nato-Beitritt
Vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in die Ukraine befürwortet erstmals in der Geschichte Schwedens eine Mehrheit der Menschen in dem skandinavischen Land den Beitritt zur Nato. Die Zahl der Befürworter eines Beitritts stieg innerhalb eines Monats um 9 Punkte auf ein Allzeithoch von 51 Prozent, wie eine Umfrage ergab. Der russische Krieg in der Ukraine hat in dieser Woche bereits in Finnland zu einem Meinungsumschwung geführt. Auch dort befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung zum ersten Mal den Nato-Beitritt.
Gesamtmetall und IG Metall fordern Paket zur Senkung der Energiekoste
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Gewerkschaft IG Metall haben von der Bundesregierung und dem Bundestag angesichts des Ukraine-Kriegs ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Senkung der Energiekosten für die Industrie und die Verbraucher gefordert. Dieses müsse unverzüglich in Kraft treten, erklärten die beiden Verbände in einer gemeinsamen Erklärung.
DJG/DJN/AFP/apo/err
(END) Dow Jones Newswires
March 04, 2022 13:05 ET (18:05 GMT)
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