DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
IMPORTSTOPP - Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen fordert ein sofortiges Ende der Gas- und Ölimporte aus Russland: "Ich appelliere an die Bundesregierung: Wir müssen die russischen Gas- und Ölimporte jetzt stoppen." Deutschland müsse "alle wirtschaftlichen Register ziehen, um Putins System so hart wie möglich von innen zu treffen und finanziell auszutrocknen", schreibt Röttgen in einem Gastbeitrag. Dazu gehöre, auch die wichtigsten russische Banken - Sberbank und die Gazprombank - vom Swift-Bezahlverfahren auszunehmen, über die täglich 1 Milliarde Euro Gesamteinnahmen für Energieexporte an Russland überwiesen würden. (Tagesspiegel)
REZESSION - Führende Wirtschaftsforscher sehen Deutschland auf direktem Weg zurück in die Rezession. "Mit dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts und damit eine technische Rezession sehr wahrscheinlich geworden", sagte Stefan Kooths, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Bereits im März dürfte die Produktion spürbar gedämpft werden. Auf 90 Prozent bezifferte Torsten Schmidt, Konjunkturchef des Essener RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft nach dem Minus im Schlussquartal 2021 auch im ersten Quartal 2022 schrumpfen wird. Er kündigte an, dass sein Institut auch die bisherige Wachstumsprognose von 3,9 Prozent für das Gesamtjahr senken wird. (Die Welt)
STEUERN - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat allen Forderungen nach einer Senkung von Steuern auf Benzin zum Ausgleich für die stark gestiegenen Preise an den Tankstellen eine klare Absage erteilt. Lindner sagte: "Das ganze Land wird ärmer, wenn wir alle mehr zahlen müssen für Rohstoffe. Das kann der Staat nur abfedern, umverteilen, aber er kann es nicht aufheben." Er sprach sich auch strikt gegen eine Finanzierung über Schulden aus: "Ich bin nicht dafür, dass wir für die gegenwärtig gestiegenen Spritpreise gewissermaßen bei unseren Enkeln einen Kredit nehmen. Das geht nicht, das lässt auch das Grundgesetz nicht zu." (Bild-Zeitung)
BUNKER - Nach der russischen Invasion in die Ukraine deutet sich in Deutschland ein Umdenken beim Zivilschutz an. Das Bundesinnenministerium kündigt an, den bislang verfolgten Rückbau von Bunkern zu überprüfen. "Die Bundesregierung hat die in den Medien ausgestrahlten Äußerungen des russischen Präsidenten hinsichtlich einer Versetzung der russischen 'Abschreckungskräfte' in einen gesonderten Alarmierungszustand zur Kenntnis genommen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. "In diesem Kontext wird auch das aktuelle Rückbaukonzept für Schutzräume geprüft", sagte der Sprecher weiter. (Süddeutsche Zeitung)
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March 07, 2022 01:12 ET (06:12 GMT)
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