DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
USA und Europäer sprechen über Ölembargo gegen Russland
US-Außenminister Antony Blinken hat erklärt, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten eine "sehr aktive Diskussion" über ein Einfuhrverbot von russischem Öl führen, da die westlichen Länder den Druck auf Russland weiter erhöhen wollen, den Angriff auf die Ukraine einzustellen. Blinken, der sich auf einer Europareise befindet, sagte, er habe mit Präsident Joe Biden und anderen Kabinettsmitgliedern telefoniert und die USA sprächen nun mit europäischen Politikern, um in koordinierter Weise die Möglichkeit eines Importverbots für russisches Öl zu prüfen und gleichzeitig sicherzustellen, dass es auf den Weltmärkten weiterhin ein angemessenes Ölangebot gibt.
Russische Luftangriffe auf Charkiw gehen in der Nacht weiter
Die russische Armee hat ihre Luftangriffe auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, in der Nacht zum Montag fortgesetzt. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass dabei unter anderem ein Sportkomplex einer Universität und ein Wohnblock getroffen wurden. Vor dem Wohngebäude lagen demnach mehrere Leichen neben einem Auto. Unterdessen konzentrierten die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre Angriffe neben Charkiw im Osten des Landes auch auf Sumy im Nordosten und Mykolajew im Süden.
Habeck besorgt über Energieversorgung im nächsten Winter
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fürchtet um die Energieversorgung in Deutschland für den Fall, dass aufgrund des Ukraine-Kriegs Lieferketten aus Russland für Gas und Öl reißen sollten. Deutschland stehe dann vor "einer Herausforderung für den nächsten Winter", sagte Habeck am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Das Frühjahr und den Sommer werden wir gut bestehen können, aber der nächste Winter bereitet mir noch ein bisschen Sorgen."
Röttgen fordert sofortiges Ende der Gas- und Ölimporte aus Russland
Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen fordert ein sofortiges Ende der Gas- und Ölimporte aus Russland: "Ich appelliere an die Bundesregierung: Wir müssen die russischen Gas- und Ölimporte jetzt stoppen." Deutschland müsse "alle wirtschaftlichen Register ziehen, um Putins System so hart wie möglich von innen zu treffen und finanziell auszutrocknen", schreibt Röttgen in einem Gastbeitrag im Tagesspiegel. Dazu gehöre, auch die wichtigsten russische Banken - Sberbank und die Gazprombank - vom Swift-Bezahlverfahren auszunehmen, über die täglich 1 Milliarde Euro Gesamteinnahmen für Energieexporte an Russland überwiesen würden.
Lindner: Werden bis 2026 rund 200 Milliarden in Klimaschutz stecken
Die Bundesregierung will nach Angaben von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bis 2026 rund 200 Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen ausgeben. Das sagte er am Sonntagabend in der ARD. Die Gelder sollen in Klimaschutz, Ladeinfrastruktur, Wasserstoff-Technologie, die Modernisierung der Industrie, auch die Abschaffung der EEG-Umlage fließen.
Deutscher Auftragseingang im Januar höher als erwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Januar deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent und lag kalenderbereinigt um 7,3(Dezember: 5,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von nur 0,6 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Zuwachs von 0,8 Prozent.
Deutscher Industrieumsatz steigt im Januar um 1,8 Prozent
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Januar erneut gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent. Der für Dezember gemeldete Anstieg von 0,2 Prozent wurde zudem auf 0,7 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz noch um 0,7 Prozent niedriger.
Deutscher Einzelhandel verbucht im Januar solides Umsatzplus
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Januar solide gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, erhöhten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs in genau dieser Höhe prognostiziert. Nach dem Umsatzrückgang im Dezember 2021 konnte sich der Einzelhandel somit zum Jahresbeginn trotz weiterhin geltender 2G-Regeln erholen.
Chinas Exporte wachsen langsamer, aber schneller als die Importe
Chinas Exporte sind im Januar und Februar zwar langsamer als zuvor gewachsen, lagen aber immer noch höher als von Beobachtern erwartet. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 stiegen die Ausfuhren um 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und damit weniger stark als im Dezember (20,9 Prozent), teilte die Zollverwaltung Chinas mit. Das Ergebnis war höher als der Anstieg von 15,0 Prozent, den die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen erwartet hatten.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 07, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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