DJ Uniper schreibt Nord-Stream-2-Finanzierung ab - Ausblick bestätigt
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energiekonzern Uniper schreibt sein finanzielles Engagement bei Nord Stream 2 ab. Der Ausblick auf das laufende Jahr wurde jedoch bestätigt.
Wie der MDAX-Konzern mitteilte, soll eine Wertminderung seines Darlehens an die Nord Stream 2 AG in Höhe von 987 Millionen Euro vorgenommen werden. Dies werde sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf das IFRS-Konzernergebnis niederschlagen, aber keinen Einfluss auf die bereinigten Ergebniszahlen haben, so Uniper.
Der Konzern hat zudem beschlossen, den Verkaufsprozess für seine russische Tochter Unipro wieder aufzunehmen. Uniper ist mit 83,73 Prozent an dem russischen Unternehmens PAO Unipro beteiligt. Die Tochter betreibt mit rund 4.300 Mitarbeitern in Russland fünf Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von über 11 Gigawatt.
Uniper werde keine weiteren Investitionen in Russland tätigen und bis auf Weiteres keine Mittel an Unipro überweisen. Es sei derzeit nicht absehbar, wie sich mögliche russische Sanktionen auf die geschäftliche und finanzielle Situation von Unipro auswirken könnten.
Um die Bezugsquellen von Uniper zu diversifizieren soll das LNG-Terminalprojekt in Wilhelmshaven wieder aufgenommen werden. Diese Aktivitäten stehen in engem Zusammenhang mit den Plänen, Wilhelmshaven zu einer grünen Energiedrehscheibe zu machen, führt Uniper hierzu aus.
Angesichts des anhaltenden volatilen Markumfelds will Uniper eine bestehende KfW-Kreditfazilität in Höhe von 2 Milliarden Euro verlängern. Bisher sei diese nicht in Anspruch genommen worden, so der Konzern.
Den von Uniper am 23. Februar gegebene Ausblick wurde bestätigt. Demnach peilt der Konzern weiterhin einen bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro an, sowie einen bereinigten Nettogewinn von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro. Durch die Abschreibung würden künftig Zinserträge von rund 100 Millionen Euro pro Jahr für Uniper entfallen.
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March 08, 2022 00:24 ET (05:24 GMT)
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