DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fitch stuft Russland auf "C" herab - Kurz vor Zahlungsausfall
Die Ratingagentur Fitch hat Russlands Kreditwürdigkeit auf "C" von "B" herabgestuft. Damit steht Russland nach Einschätzung von Fitch unmittelbar vor einem Zahlungsausfall. Fitch hatte Russland bereits zu Monatsbeginn auf Ramschniveau gesenkt und das Rating auf die Beobachtungsliste für mögliche weitere Abstufungen gesetzt. Die seitherigen Entwicklungen hätten die Bereitschaft Russlands zur Bedienung seiner Staatsschulden weiter untergraben, so Fitch.
Deutsche Bank: Isolierung Russlands gewinnt erstaunliche Dynamik
Die Distanzierung des Westens von Russland gewinnt nach Aussage von Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid eine erstaunliche Dynamik. Reid weist in seinem Morgenkommentar auf die Möglichkeit hin, dass Russland die Energielieferungen nach Europa seinerseits stoppen könnte, wenn ein solcher Ausgang ohnehin unvermeidlich erscheine.
Russland setzt Devisenhandel bis September aus
Russland setzt den Handel mit ausländischen Devisen bis zum 9. September aus. Das verkündete die russische Zentralbank. Vom 9. März bis zum 9. September "können die Banken den Bürgern keine ausländischen Devisen verkaufen", hieß es in einer Mitteilung. Ausländische Währung könne aber noch gegen Rubel eingetauscht werden.
Polen zu Lieferung von Mig-29-Jets an USA bereit
Polen ist zur Lieferung seiner Kampfflugzeuge vom Typ Mig-29 an die USA bereit, die diese der Ukraine zur Verfügung stellen könnten. Polen sei bereit, die sowjetischen Kampfjets auf den US-Stützpunkt Ramstein zu liefern und den USA "kostenlos und unverzüglich" zur Verfügung zu stellen, erklärte das polnische Außenministerium. Berichten zufolge sollen die Maschinen anschließend der Ukraine geliefert werden, deren Piloten an diesem Typ geschult sind.
USA: Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 ist "tot"
Die US-Regierung stuft das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 angesichts des Ukraine-Kriegs als endgültig "tot" ein. "Ich denke, dass Nord Stream 2 jetzt tot ist", sagte US-Außenstaatssekretärin Victoria Nuland bei einer Kongressanhörung in Washington. "Es ist ein Stück Metall am Meeresgrund, und ich denke nicht, dass es jemals wiederbelebt wird." Die Bundesregierung hatte das Erdgas-Pipeline-Projekt im Februar kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf Eis gelegt.
Bundesregierung rät von Reisen nach Russland ab
Die Bundesregierung rät angesichts der jüngsten Entwicklungen von Reisen nach Russland ab. Vor Reisen nach Südrussland in die Grenzregionen zur Ukraine warnt das Auswärtige Amt in seinen aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen zudem ausdrücklich. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot habe am Dienstag alle Flüge ins Ausland mit Ausnahme von Belarus eingestellt, weitere Flugverbindungen könnten kurzfristig ausgesetzt werden, betonte das Auswärtige Amt.
Gericht: Verfassungsschutz darf AfD als Verdachtsfall einstufen
Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die Alternative für Deutschland (AfD) einer Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts zufolge als sogenannten Verdachtsfall einstufen. Es gebe "ausreichende tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen innerhalb der Partei", teilte das Gericht nach knapp zehnstündiger mündlicher Verhandlung in der Domstadt mit. Bei einer Einstufung als Verdachtsfall dürfen geheimdienstliche Mittel zur Beobachtung eingesetzt werden.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im Februar um 0,6 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 4,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Japans BIP-Wachstum für das vierte Quartal nach unten revidiert
Das Wirtschaftswachstum Japans ist im Schlussquartal 2021 schwächer ausgefallen als ursprünglich geschätzt. Die revidierten Daten zeigten, dass Japans BIP im Zeitraum Oktober bis Dezember um annualisierte 4,6 Prozent gewachsen ist. Dies lag unter dem vorläufigen Wert von Plus 5,4 Prozent, der im letzten Monat veröffentlicht wurde. Im vierten Quartal ist besonders das Wachstum bei den Verbraucher- und Unternehmensausgaben schwächer ausgefallen als zunächst gemeldet.
Chinas Erzeugerpreise steigen so langsam wie seit acht Monaten nicht mehr
Chinas Erzeugerpreise sind im Februar so langsam wie seit acht Monaten nicht mehr gestiegen, während die Verbraucherpreisinflation unverändert blieb. Der Erzeugerpreisindex stieg im Februar um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Plus von 9,1 Prozent im Januar, wie das Amt für Statistik mitteilte. Der Wert entsprach den Erwartungen der vom Wall Street Journal befragten Ökonomen. Der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) legte im Februar um 0,9 Prozent zu und lag damit auf demselben Niveau wie im Januar.
Australische Notenbank stellt Zinserhöhung in Aussicht
Der Gouverneur der Reserve Bank of Australia (RBA), Philip Lowe, sieht das Risiko, dass die höhere Gesamtinflation dazu führen könnte, dass sich das Lohnwachstum schnneller beschleunigt als von der Zentralbank erwartet. Lowe fügte hinzu, dass eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr plausibel sei. Mit diesen Aussagen wird eine Zinserhöhung in der zweiten Jahreshälfte sehr viel wahrscheinlicher.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 09, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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