DJ IfW: Ölembargo der USA hat kaum ökonomische Effekte
Von Andreas Kißler
KIEL/BERLIN (Dow Jones)--Das von den USA verhängte Ölembargo gegen Russland ist nach einer Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) auf längere Sicht gesamtwirtschaftlich kaum von Bedeutung und schadet der russischen Wirtschaft kaum. Erst eine Beteiligung der Europäischen Union hätte langfristig einen signifikanten Schaden für Russlands Wirtschaft zur Folge, allerdings auch für einige EU-Länder, zeigten Modellrechnungen des IfW.
"Der Importstopp von russischem Öl durch die USA mag symbolisch von hoher Bedeutung sein, einen ökonomischen Schaden bei der russischen Wirtschaft verursacht er praktisch nicht und hat daher auch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die finanziellen Handlungsspielräume Wladimir Putins", sagte IfW-Handelsforscher Hendrik Mahlkow.
Ein Importstopp für russisches Öl durch die USA, Großbritannien und Kanada hätte für die russische Wirtschaft langfristig nach den Berechnungen des Kieler Instituts nur Einbußen von rund 0,2 Prozent ihrer Wirtschaftskraft zur Folge. Weder für die sanktionierenden Länder noch für andere europäische Staaten hätte die Sanktion auf Dauer nennenswerte ökonomische Effekte. Die größte Veränderung der Wirtschaftskraft würde die Slowakei mit einem Plus von 0,2 Prozent verzeichnen, da das Land von Handelsumlenkungen profitiere.
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March 09, 2022 06:37 ET (11:37 GMT)
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