DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz ruft Putin zur Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine auf
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine aufgefordert. Nur eine diplomatische Lösung könne den Konflikt beenden. Gleichzeitig sprach er sich gegen die Lieferung von polnischen Kampfjets an die ukrainische Armee aus.
Scholz: Deutschland und Kanada wollen Energiepartnerschaft vertiefen
Deutschland setzt nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Kanada auf eine engere Zusammenarbeit in Energiefragen. Beide Länder gingen bei der Energiewende hin zur Klimaneutralität mit am ehrgeizigsten auf der Welt vor, wie er nach einem Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau erklärte. Deutschland wolle Wasserstoff aus Kanada beziehen und dies spiele für ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit eine zentrale Rolle.
Gesetzliche Krankenversicherungen 2021 mit Rekorddefizit von 5,8 Mrd Euro
Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben im vergangenen Jahr das höchste Defizit ihrer Geschichte verbucht. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte, summierten sich die Fehlbeträge der Kassen 2021 auf rund 5,8 Milliarden Euro. 2020 hatte der Fehlbetrag noch knapp 2,7 Milliarden Euro betragen.
Wirtschaftsweise: Anleger müssen Nachhaltigkeit der Lieferketten beachten
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs eine deutlich gestiegene Notwendigkeit für Anleger betont, künftig die Aspekte einer nachhaltigen Finanzierung zu berücksichtigen. Bei einer Diskussion des Bundesverbandes deutscher Banken zum Thema "Sustainable Finance" betonte sie, diese werde immer stark unter dem Aspekt der Klimanachhaltigkeit betrachtet, eine Rolle spiele aber auch Resilienz. "Das haben wir in der Pandemie gesehen, als Lieferketten auf einmal zusammengebrochen sind - wir sehen es jetzt natürlich in der Ukraine-Krise ganz besonders stark."
Bundeskabinett stimmt Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli zu
Das Bundeskabinett hat der Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli zugestimmt. Außerdem sollen Stromanbieter über Regelungen zur Weitergabe dieser Senkung der Ökostromumlage an die Verbraucher verpflichtet werden. Die Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft versprachen außerdem angesichts der Preisexplosionen bei den Energiepreisen weitere Erleichterungen. "So werden Menschen und Betriebe um 6,6 Milliarden Euro entlastet", erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nach der Kabinettsentscheidung zur EEG-Umlage.
Bundeskabinett beschließt neues Infektionsschutzgesetz
Das Bundeskabinett hat dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt, das ab dem 20. März bis zum Herbstbeginn weitreichende Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorsieht. Allerdings werden bei Bedarf weiterhin strenge Schutzinstrumente in Hotspot-Regionen möglich sein. Die gesetzliche Grundlage für die aktuellen Corona-Maßnahmen läuft am 19. März aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, dass man nicht alles öffnen werde, da gewisse Basismaßnahmen weiter bestehen blieben. Im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr sei etwa weiter eine Maskenplicht vorgesehen.
BDEW: Steigende Energiepreise erfordern weitere Entlastungs-Schritte
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat wegen der steigenden Energiepreise weitere Entlastungsschritte für Haushalte und Wirtschaft verlangt. "Der Druck auf die Strom- und Gaspreise ist aufgrund des Krieges in der Ukraine enorm", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Hinzu komme, dass die Großhandelspreise bereits vor Kriegsausbruch auf einem außergewöhnlich hohen Niveau gelegen hätten. Das verteuere für die Energieversorger die Beschaffung von Strom und Gas ganz erheblich.
Logistik- und Busunternehmen schlagen Alarm wegen Kraftstoffkosten
Angesichts der massiven Preissteigerungen bei Diesel und den klimafreundlicheren Gaskraftstoffen CNG und LNG haben die Verbände der Logistikwirtschaft und der Busbranche Alarm geschlagen. "Die Kraftstoffkosten für den Transport- und Logistiksektor, aber auch für den Reisebusverkehr werden zu einem fundamentalen Belastungsfaktor für den deutschen Mittelstand und die deutsche Verkehrswirtschaft", erklärten Bundesverband Möbelspedition und Logistik, Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung und Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik.
IW: Hohe Energiepreise belasten 62 Prozent der Unternehmen
Hohe Energiepreise und fehlende Gaslieferungen sorgen nach einer aktuellen Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für Belastungen der Wirtschaft und da besonders in der Industrie. Laut der Befragung von 200 Unternehmen während der ersten Kriegswoche erwarteten 62 Prozent der Betriebe "eher große bis sehr große Belastungen infolge der erhöhten Energiepreise", in der Industrie seien es sogar 70 Prozent, teilte das arbeitgebernahe Wirtschaftsforschungsinstitut mit.
Europäische Entwicklungsbank schnürt zwei-Milliarden-Euro-Paket für Ukraine
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat ein Unterstützungspaket von zwei Milliarden Euro für die Betroffenen des Ukraine-Kriegs geschnürt. Von den Zuschüssen und Krediten profitieren sollen Bürgerinnen und Bürger des Kriegslandes sowie Unternehmen und andere Länder, die von dem Angriff betroffen sind - etwa durch die Aufnahme von Flüchtlingen, wie die Bank am Mittwoch mitteilte.
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 4. März verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,863 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,597 Millionen Barrel reduziert.
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March 09, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)
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